Am 06. Juni 2016 wurde das Test- und Forschungszentrum für Fahrzeugsicherheit »Carissma« an der Technischen Hochschule Ingolstadt feierlich eingeweiht. Von der radartauglichen Indoorstrecke bis zum HiL-Labor und dem Fallturm beherbergt es eine Vielzahl vernetzter Speziallabore und -einrichtungen.
Das Center of Automotive Research on Integrated Safety Systems and Measurement Area, Carissma, wurde mit dem Ziel gegründet, globale Sicherheitskonzepte zu entwickeln und zu validieren, in denen aktive, passive und kooperative Sicherheitssysteme gezielt ineinandergreifen. Dabei können erstmalig vorausschauende Sicherheitssysteme vor, während und nach einem Unfall unter reproduzierbaren Bedingungen getestet werden. Durch die Vernetzung von Indoor-Versuchsanlage oder Freiversuchsgelände mit Plattformrobotern, realitätsnahen Attrappen und virtuellen Hindernissen können hochkomplexe Szenarien vergleichsweise einfach konzipiert und realisiert werden. Mit einem Investitionsvolumen von 28 Millionen Euro ist Carissma zudem der erste Forschungsbau an einer Fachhochschule, der auf Empfehlung des Wissenschaftsrates in die gemeinsame Förderung von Bund und Ländern aufgenommen wurde.
Der 123 m lange Forschungsbau beherbergt auf mehr als 4.000 m2 Nutzfläche insgesamt zehn Versuchseinrichtungen, darunter eine Indoor-Versuchsanlage für Crashtests, einen Fahrsimulator mit Hexapod-Bewegungsplattform, ein Fußgängerschutzlabor, einen Fallturm sowie eine Entwicklungs- und Testplattform für Car2X-Kommunikation. Nach der finalen Ausbaustufe im Jahr 2018 werden insgesamt 85 Forscher und Versuchsingenieure am Leitzentrum für integrale Fahrzeugsicherheit arbeiten. Das Team vereint Automotive-Experten aus den unterschiedlichsten Disziplinen, von Ingenieurwissenschaften und Informatik bis hin zu Verkehrspsychologie und -ökonomie.