Mobileyes Verkehrszeichenerkennung hat die formale Zulassung (Homologation) für ganz Europa erhalten. Die erste rein visuelle Bildverarbeitungslösung erfüllt die neuen Anforderungen der EU und soll ab dem vierten Quartal 2023 in Produktion gehen.
Mobileye hat das weltweit erste rein kamerabasierte Geschwindigkeitsassistenzsystem ISA (Intelligent Speed Assist) vorgestellt, nachdem dieses in Europa getestet und formal zertifiziert wurde. Die Lösung wird noch in diesem Jahr in Serienfahrzeuge integriert. Das ISA-System von Mobileye hilft globalen Fahrzeugherstellern, die neuen Sicherheitsvorschriften der EU (General Safety Regulation – GSR) zu erfüllen. Dieser Standard schreibt in allen Neuwagen eine automatische Erkennung von Geschwindigkeitsbegrenzungen vor, die keine Unterstützung von Karten- und GPS-Daten von Dritten erfordert.
Die neue Software für die EyeQ-Plattform von Mobileye wurde für den Einsatz in allen 27 EU-Ländern sowie in Israel, Norwegen, der Schweiz und in der Türkei zertifiziert. OEMs, deren Fahrzeuge bereits mit dem Chip EyeQ 4 oder EyeQ 6 ausgestattet sind, können auch ohne neue Hardware die neuen Standards erfüllen. Es muss dafür lediglich die bestehende EyeQ-Software aktualisiert werden.
Mobileyes ISA-System soll noch in diesem Jahr in Modelle zweier Fahrzeugmarken eines weltweit operierenden Automobilherstellers integriert und auf den europäischen Markt gebracht werden. Drei weitere globale OEMs sollen ab dem Jahr 2024 folgen.
»Dies ist ein großer Erfolg für Mobileye. Wir haben nicht nur bewiesen, dass es möglich ist, mit reiner Bildverarbeitung GSR-Konformität für intelligente Geschwindigkeitsassistenzlösungen zu erreichen. Vielmehr funktioniert diese sogar besser als herkömmliche kartenbasierte Systeme«, sagt Dr. Gaby Hayon, Executive Vice President of Research & Development bei Mobileye.
Mobileye bietet damit die erste GSR-konforme Branchenlösung dieser Art an. Im Gegensatz zu aktuellen Alternativen, die auf eine Kombination aus Kameras und Karten mit geringer Auflösung setzen, ist die Mobileye-Lösung zuverlässiger, kosteneffizienter und verringert den Integrationsaufwand.
»Dank unserer Datenbank mit 400 Petabyte Videoaufnahmen von Fahrten aus der ganzen Welt können wir schärfere Sicherheitsvorschriften sehr schnell mit neuer Software für unsere bestehenden Fahrerassistenzplattformen erfüllen«, so Hayon weiter. »Nachdem wir die GSR-Standards in strengen Tests sogar übertroffen haben, freuen wir uns auf die Zusammenarbeit mit Automobilherstellern, um diese lebensrettende Technologie in Europa und darüber hinaus bereitzustellen.«
Ab Juli 2024 ist es für alle verkauften neuen Pkw mit Geschwindigkeitsassistenzsystemen in der Europäischen Union verpflichtend, die spezifischen Anforderungen und Testverfahren der GSR zu erfüllen. Dafür müssen die Lösungen in der Lage sein, hunderte verschiedene statische und dynamische Geschwindigkeitsbegrenzungsschilder zu erkennen– sowohl fest installierte (explizite) Schilder als auch implizite Geschwindigkeitsbegrenzungen, etwa an Ortseingängen. ISA-Systeme müssen diese Schilder auch unter schwierigen Wetter- und Lichtverhältnissen erkennen sowie temporäre Geschwindigkeitsbegrenzungen aufgrund von Baustellen, Unfällen oder anderen Ereignissen, die oft durch digitale Beschilderungen angezeigt werden, erfassen.
Geschwindigkeitsüberschreitungen sind laut European Road Safety Observatory für ein Drittel aller tödlichen Verkehrsunfälle in der EU verantwortlich. Expert:innen zufolge könnten die neuen Vorschriften die Anzahl der Kollisionen um bis zu 30 Prozent und die Zahl der Todesopfer um bis zu 20 Prozent senken. Gemäß der neuen Verordnung müssen alle Systeme Fahrer:innen über die geltenden Geschwindigkeitsbegrenzungen informieren – entweder aktiv, indem das Fahrzeug automatisch sanft auf die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit abbremst, oder passiv, indem das ISA-System Fahrer:innen warnt, wenn die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit überschritten wird.
Sechs unabhängige Prüfgesellschaften in fünf verschiedenen europäischen Ländern haben getestet und bestätigt, dass die ISA-Software von Mobileye die von der EU geforderten Standards erfüllt oder sogar übertrifft. Weitere Tests und Zertifizierungen sind in Vorbereitung. Mobileye wird das System kontinuierlich weiterentwickeln, um die Erkennung neuer Verkehrszeichen in den nächsten 14 Jahren gemäß den GSR-Zertifizierungsanforderungen sicherzustellen.