Anhand von prototypisch entwickelten Fahrerassistenzsystemen konnte bereits gezeigt werden, dass die Car-2-X-Kommunikation großes Potential enthält, die Fahrzeugsicherheit weiter zu erhöhen. Besonders wertvoll sind beispielsweise Daten über den aktuellen und zukünftigen Status von Lichtsignalanlagen sowie die Positions- und Bewegungsdaten anderer Fahrzeuge.
Durch die Car-2-X-Kommunikation wird es ermöglicht, dass auch Daten von Fahrzeugen erfasst werden, die sich nicht im Sichtfeld der fahrzeuglokalen Sensoren befinden. Hiermit lässt sich eine bessere Vorausschau realisieren. Ein Situa-tionsbeispiel ist der Fahrstreifenwechsel auf der Autobahn, bei dem der Fahrer ein herannahendes Motorrad übersieht (Bild 3).
Wie lässt sich diese Situation entschärfen? Ein Fahrzeug im rückwärtigen Verkehr erkennt das Motorrad auf dem linken Fahrstreifen mit seiner Umfeldwahrnehmung. Diese Information wird durch ein Car-2-X-Kommunika-tionssystem an die vorausfahrenden Fahrzeuge übermittelt. Hierfür eignet sich der Datenaustausch über ein Ad-Hoc-Netzwerk mit dem WLAN-Standard ITS-G5 oder über backend-basierte Dienste mit einer Datenübertragung via Mobilfunkstandards der dritten und vierten Generation (UMTS bzw. LTE). Damit erhalten auch Fahrzeuge, die über keine Umfelderfassungssensoren verfügen, die Information, dass sich auf dem linken Fahrstreifen ein Fahrzeug annähert – hierdurch wird eine Car-2-X-basierte Spurwechselwarnung ermöglicht. Als MMI-Konzept bietet sich beispielsweise die Ansteuerung eines Warnlichts im Spiegel an, welches darauf hinweist, dass ein sicherer Fahrstreifenwechsel aufgrund eines nachfolgenden Fahrzeugs aktuell nicht möglich ist.
Grundlage für diese Assistenz: fahrzeugübergreifende Bereitstellung ausgewählter Ergebnisse der Umfeldwahrnehmung eines Fahrzeugs an andere Fahrzeuge. Das ist eine neue Dimension der Kooperation zwischen Fahrzeugen und ein Schlüssel für mehr Sicherheit im Straßenverkehr.