OPC UA auf der Feldebene

Spezifikation für Controller-to-Controller fertig

9. Dezember 2021, 22:03 Uhr | Andreas Knoll
Peter Lutz, OPC Foundation: »Wir dehnen die OPC-UA-Kommunikation als OPC UA FX auf die Feldebene aus, und zwar für alle denkbaren Anwendungsfälle in der Fabrik- und Prozessautomatisierung.«
© OPC Foundation

Die FLC-Initiative (Field Level Communications) der OPC Foundation ist ihrem Ziel, die OPC-UA-Kommunikation auch auf der Feldebene zu etablieren, einen Schritt nähergekommen: Sie hat die Spezifikation für die Controller-to-Controller-Kommunikation fertiggestellt und dem Member Review übergeben.

Diesen Artikel anhören

»Das Ziel der FLC-Initiative ist, die OPC-UA-Kommunikation als OPC UA FX (Field eXchange) auf die Feldebene auszudehnen, und zwar für alle denkbaren Anwendungsfälle in der Fabrik- und Prozessautomatisierung«, erläutert Peter Lutz, Director Field Level Communications der OPC Foundation. »Gemäß unserer Roadmap haben wir uns zunächst auf die Controller-to-Controller-Kommunikation konzentriert, also die horizontale Kommunikation zwischen Steuerungen, und beginnen anschließend mit der Erweiterung auf die Controller-to-Device- und die Device-to-Device-Kommunikation. Wir erweitern das OPC-UA-Framework, um zusätzliche Anforderungen wie Determinismus, funktionale Sicherheit, Motion Control, dezentrale I/Os und Process Instruments abzudecken. Zudem definieren wir die Informationsmodelle für die verschiedenen Automatisierungskomponenten, bestimmen Verfahren für die Offline/Online-Konfiguration und kombinieren unsere Technologie mit anderen, etwa TSN und Ethernet-APL.«

Die Spezifikation für die Controller-to-Controller-Kommunikation bildet die Grundlage für die Erweiterungen, die im nächsten Schritt die Controller-to-Device- und die Device-to-Device-Kommunikation abdecken sollen. Für Anfang nächsten Jahres ist es geplant, die entsprechenden Arbeiten aufzunehmen.

Der Release Candidate für die Controller-to-Controller-Kommunikation besteht aus vier Spezifikationsteilen (Parts 80 bis 83) und konzentriert sich auf den Austausch von Prozess- und Konfigurationsdaten unter Nutzung von OPC-UA-Client/Server- und Pub/Sub-Erweiterungen in Kombination mit Peer-to-Peer-Verbindungen und Basis-Diagnosefunktionen. Part 80 (OPC 10000-80) gibt einen Überblick und führt in die grundlegenden Konzepte der Nutzung von OPC UA für die Kommunikation auf der Feldebene ein. Part 81 (OPC 10000-81) spezifiziert das Basis-Informationsmodell und die Kommunikationskonzepte, um die verschiedenen Anwendungsfälle und Anforderungen der Fabrik- und Prozessautomatisierung zu erfüllen. Part 82 (OPC 10000-82) beschreibt Netzwerkdienste wie etwa Topologieerkennung und Zeitsynchronisation. Part 83 (OPC 10000-83) beschreibt die Datenstrukturen für den Austausch von Informationen, die für das Offline-Engineering mit Hilfe von Deskriptoren und Deskriptor-Paketen erforderlich sind.

Auch zwei andere Arbeitsgruppen der FLC-Initiative haben Fortschritte erzielt, die zu einer harmonisierten Lösung für Motion- und Safety-Anwendungen beitragen: Die Safety Working Group hat die Version 2.0 der OPC-UA-Safety-Spezifikation (OPC 10000-15) fertiggestellt, die Erweiterungen für OPC UA Pub/Sub und Unterstützung für OPC UA FX enthält. Und die Motion Working Group hat im Mai 2020 mit der Entwicklung einer Architektur und eines gemeinsamen Informationsmodells für Motion-Geräte begonnen, was zur Spezifikation von Anforderungen und zur Erstellung eines technischen Konzepts geführt hat.


Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu OPC Foundation

Weitere Artikel zu Feldbusse

Weitere Artikel zu Industrial Ethernet