Neben den technischen Arbeitsschritten bei der mechanischen Konstruktion, der Elektroplanung, der Erstellung eines virtuellen Prototypen und der Fertigung ist die kaufmännische Abwicklung ein wesentlicher Teil innerhalb der Wertschöpfungskette. Auch hierbei kommt es auf eine hohe Effizienz an. Effizienzsteigerungen sind beispielsweise möglich, wenn die Stücklisten aus der mechanischen Konstruktion und der Elektroplanung nahtlos in die kaufmännischen Systeme übernommen werden können.
Für die Kalkulation, Bestellung und Logistik sind allerdings wiederum andere Arten von Daten notwendig. Bestellnummern, Preise, Gewichte etc. sind hier die maßgeblichen Größen. Für den reibungslosen Austausch der Daten zwischen Lieferant und Kunde hat sich eine Klassifikation solcher Daten bewährt. Rittal unterstützt die Klassifikationen ETIM und eCl@ss, so dass Kunden auch hier auf die Daten zugreifen können, unabhängig davon, welche Klassifikation sie verwenden. Auch das ältere Datanorm-System wird von Rittal unterstützt.
Nur mit den Daten ist ein Produkt komplett
Die Digitalisierung in der Industrie schreitet stetig voran. Dabei kommt es verstärkt auf Daten in qualitativ hochwertiger Form an. Im Maschinen- und Anlagenbau sowie im Steuerungs- und Schaltanlagenbau lassen sich durch zunehmende Digitalisierung große Effizienzsteigerungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette realisieren. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die benötigten Daten in hoher Qualität zur Verfügung stehen und nahtlos für alle Prozessschritte verwendet werden können. Egal ob Schaltschrank, Klimagerät oder Kleingehäuse – Rittal stellt seinen Kunden für alle lieferbaren Komponenten verschiedene Arten von Daten zur Verfügung. Diese werden für die mechanische Konstruktion, die Elektroplanung, die Fertigung und die kaufmännischen Prozesse genutzt. Das Unternehmen handelt hier nach dem Motto: »Ein Produkt ist nur dann komplett, wenn alle Daten dazu vorliegen«.
ETIM und eCl@ss: Zwei standardisierte Klassifikationssysteme
Der digitalen Kommunikation im Kunden-Lieferanten-Verhältnis kommt während des Engineering-Prozesses eine große Bedeutung zu. Der Sender muss seine Produktdaten möglichst so weitergeben, dass der Empfänger sie nahtlos weiterverarbeiten kann. Um Produktinformationen so zu ordnen, dass sie auf der Empfängerseite verstanden werden, verwendet man standardisierte Klassifikationssysteme. Bei Rittal setzt man unter anderem auf die weit verbreiteten Standards ETIM und eCl@ss. Die Klassifikationen bestehen aus einer Hierarchie und den darin enthaltenen Klassen wie etwa »Schaltschrank«. Jede Klasse hat ihre eigene Definition und ihre eigenen in der Klassifikation vorgegebenen Schlagwörter. So hat zum Beispiel ein Schaltschrank Merkmale wie »Anzahl der Schlösser«, »Schutzart IP« und »Ausführung der Oberfläche«. Die Klasse »Klimagerät« hat dagegen andere Merkmale wie »Spannungsart« und »Temperaturregelung vorhanden«. Die einzelnen Merkmale werden über Wertelisten weiter definiert.
Das Klassifikationssystem ETIM beschränkt sich im Wesentlichen auf die Elektro-Industrie. Es wird vor allem vom Großhandel genutzt, der die Daten verwendet, um sie in Warenwirtschaftssysteme einzuspeisen, eigene Webshops zu erstellen und Kataloge zu drucken. Im Gegensatz zu ETIM gibt es im Klassifikationssystem eCl@ss eine Advanced-Version mit Funktionen, die über die reine Klassenbeschreibung hinausgehen. Sie ist vor allem auf die Anforderungen von CAE-Software abgestimmt und liefert entsprechende Daten mit, die direkt in der Elektroplanung eingesetzt werden können.