Daten für den Maschinen- und Anlagenbau

Der Appetit nach Daten steigt

3. November 2016, 15:55 Uhr | Von Natascha Treml, Gruppenleiterin Produktmanagement Enclosures, und Thomas Laforce, Abteilungsleiter Produktmanagement Market Research, beide bei Rittal in Herborn
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Passende Daten für Steuerungs- und Schaltanlagenbauer

Configuration, Rittal
Mit dem neuen Rittal Configuration System lassen sich jetzt Kompakt-Schaltschränke und Kleingehäuse mit individuellem Systemzubehör einfach und schnell online zusammenstellen.
© Rittal

Bei der Elektroplanung, die im Steuerungs- und Schaltanlagenbau zuerst stattfindet, kommt in aller Regel eine CAE-Software wie »Eplan Electric P8« des Schwesterunternehmens Eplan zum Einsatz. Auch hier benötigt der Elektroplaner die Daten der eingesetzten Komponenten. Zunächst sind hierbei die für die Elektroplanung relevanten Daten notwendig. Rittal stellt diese Planungsdaten auf dem »Eplan Data Portal« bereit. Hier findet der Anwender die Planungsdaten der Rittal-Komponenten sowie die von über 660.000 Komponenten führender Gerätehersteller.

Nach dem Abschluss der Elektroplanung lässt sich mit »Eplan Pro Panel« ein virtueller Prototyp der Anlage erzeugen. Selbstverständlich werden dazu die Daten aus der Elektroplanung wiederum direkt übernommen. Der Elektroplaner kann alle benötigten Komponenten im virtuellen Modell innerhalb des Schaltschranks platzieren. Hierzu sind allerdings zusätzliche Daten wie etwa die geometrischen Abmessungen einer Komponente notwendig. Diese und weitere bis zu 200 Merkmale sind in einer sogenannten Makro-Datei im »Eplan Data Portal« hinterlegt. Dazu gehören beispielsweise Logik-Informationen, 2D- und 3D-Grafikmakros, Schaltplanmakros, Fertigungsinformationen sowie Zubehörinformationen. Dass die Nachfrage nach diesen Daten hoch ist, belegen Download-Zahlen aus den Jahr 2015: Insgesamt gab es 600.000 Downloads von Rittal-Produkten.

Mit den Informationen aus der Elektroplanung und dem virtuellen Prototyp lassen sich im nächsten Schritt Daten für die Fertigung erzeugen. Dazu gehören Verdrahtungslisten, die für die manuelle Konfektionierung der Leitungen oder zur Ansteuerung einer automatischen Konfektioniermaschine genutzt werden. Direkt aus den bestehenden Daten erzeugt werden auch die Daten für die Bearbeitung von Flachteilen. Diese kann mit dem Bearbeitungszentrum »Perforex BC« von Rittal erfolgen, das vollautomatisch Montageplatten, Türen und Seitenteile fräst, bohrt oder graviert.

 

Rittal erleichtert Bestellungen mit System-Konfigurator
In Minutenschnelle zum Schaltschrank
Mit dem neuen Rittal Configuration System (www.rittal.de) lassen sich jetzt Kompakt-Schaltschränke und Kleingehäuse mit individuellem Systemzubehör einfach und schnell online zusammenstellen. Kunden können das passende Zubehör jetzt ganz ohne Katalog auswählen, platzieren und den Schrank für die mechanische Bearbeitung vorbereiten.

Das Bestellen mit wenigen Klicks ist beim privaten Online-Shopping schon längst bekannt – aber bislang nicht bei der Bestellung von Schaltschränken. »Anstatt umfangreiche Kataloge zu wälzen, konstruiert der Kunde über das neue ‚Rittal Configuration System‘ seine Kompakt-Schaltschränke und Kleingehäuse samt Zubehör online und filtert aus mehr als 250 Zubehörartikeln für Kompakt-Schaltschränke und Kleingehäuse die für ihn passenden Kombinationen heraus«, sagt Bernd Lehnert, Hauptabteilungsleiter Forschung und Entwicklung für Elektronik und Software bei Rittal. »Kunden gewinnen kostbare Zeit bei der Konfiguration und sehen über den Rittal Online Shop auch direkt, welche Kosten auf sie zukommen.«

Bei der Auswahl des Zubehörs zeigt das System nur die Teile an, die mit dem bereits gewählten Produkt kompatibel sind. Kunden müssen sich mit ungeeignetem Zubehör gar nicht erst auseinandersetzen. Das Planungs-Tool vereinfacht nicht nur die Auswahl einzelner Produkte von Rittal. Mittels eines 3D-Modells kann der Nutzer das gewählte Zubehör gleich an der eigens dafür vorgesehenen Stelle platzieren. Die Position ist dann reserviert und lässt sich nicht mehr irrtümlich für andere Teile verwenden. Optionales Zubehör wie Filterlüfter und Anschlüsse können Kunden mithilfe des sogenannten Punch-Tools an jeder noch freien Stelle des Schranks gleich richtig anordnen. Das vereinfacht die aufwändige Suche nach Lücken und spart Zeit und Kosten.

Die für das Zubehör notwendigen Ausbrüche und Bohrungen werden bei der Konfiguration ebenfalls berücksichtigt. Denn zum Rittal Configuration System gehört auch die mechanische Bearbeitung, die sich auf dem 3D-Modell darstellen lässt. Somit ist ein Wechsel auf alternative CAD-Programme während der Planung des Schranks nicht notwendig.

Nach Auswahl, Platzierung und Bearbeitung bestellt der Kunde den Schrank über den Rittal Online Shop. Rittal liefert dann entweder einen fertig ausgebauten Schrank oder die benötigten Teile. Werden lediglich die Teile verschickt, stellt der Konfigurator auch die zugehörigen CAD-Daten, NC-Daten sowie eine Montageanleitung zur Verfügung. Darüber hinaus lassen sich mit dem neuen Release von »Eplan Pro Panel« im Herbst 2016 die Daten aus dem Rittal Configuration System auch direkt an »Eplan Pro Panel« übergeben. Dort sind sie die Grundlage für die elektromechanische Planung des Schaltschranks in 3D und die Bereitstellung der ganzheitlichen Fertigungsdokumentation für die Werkstatt. Das hilft Kunden beim Verbauen der Einzelteile und vermeidet unnötige Fehler, was der Qualität des Schranks zugute kommt.

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