Doch das Unternehmen befindet sich heute wieder an einem entscheidenden Punkt für die künftige Entwicklung: »Das Wachstum im Bereich der 3D-CAD- und CAM-Software und der Services, das der Firma im Durchschnitt ein Plus von 10 bis 15 Prozent pro Jahr beschert hat, verlangsamt sich jetzt«, stellt Meiser fest.
Um das gewohnte Wachstum auch künftig beibehalten zu können, hat er sich deshalb nach vielversprechenden Märkten umgesehen. Und er ist fündig geworden. Professioneller 3D-Druck bzw. Additive Fertigung. Wer schon viel Erfahrungen rund um 3D-CAD und CAM gewonnen hat, für den ist der 3D-Druck denn auch die logische Erweiterung.
Da trifft es sich gut, dass der langjährige Partner HP Inc. jetzt in die Fertigung von 3D-Druck-Maschinen einsteigt – und zwar richtig. Nicht in erster Linie Maschinen für die Prototypenfertigung möchte HP bauen, sondern gleich in die Serienfertigung gehen und nichts weniger als dem Spritzguss Konkurrenz machen. In Konflikt mit Solidworks Partner Dassault kommt er damit nicht, denn Dassault bietet keine 3D-Drucker an. »Dafür aber die entsprechenden Schnittstellen. Das ergänzt sich dann wieder sehr gut.«
Um die neuen Maschinen von HP zu zeigen und vorzuführen, wie sie in der Praxis funktionieren, hat Solidpro auf dem Werkgelände ein eigenes 100 m² großes Demo-Center gebaut. Dort arbeitet ein komplettes Jet Fusion 3D 4200-System von HP. »Die Interessenten können sich hier genau ansehen, was sich mit den neuen 3D-Druck-Maschinen alles machen lässt, wir können echte Objekte nach Kundenvorgabe produzieren«, freut sich Meiser. »Denn es dürfte für Dienstleister im Bereich der Additiven Fertigung wie auch für Industrieunternehmen, die solche Prozesse im eigenen Haus umsetzen möchten, hochinteressant sein, dieses Verfahren kennenzulernen.« Das gesamte System – bestehend aus einer Processing Station zur Vorbereitung des Druckvorgangs und zum Abkühlen sowie aus einer Build Unit zum Transport von Druckmaterial und erzeugten Teilen und dem eigentlichen Drucker – ermöglicht einen 24-Stunden-Betrieb.
Solidpro ist einer von drei HP-Partnern, die sich um den Vertrieb der 3D-Drucker in Deutschland kümmern. »Wir sehen es als eine Auszeichnung an, mit zur Verbreitung der vielseitigen neuen Technik beitragen und von Anfang an dabei sein zu können«, so Werner Meiser. Die drei Repräsentanten von HP hätten jeweils ihre eigenen Schwerpunkte und kämen sich nicht ins Gehege. Im Gegenteil: Im schnell wachsenden Markt für 3D-Druck gebe es für jede der Firmen vielversprechende Möglichkeiten für schnelles Wachstum.