Im Gegensatz zum medizinischen Personal sind Roboter immun gegen Pandemien. Dies nutzt eine neue Idee des Industrie-Dienstleisters BoKa Automatisierung aus Unterfranken. Die vollautomatische Anlage erinnert an den Kundeneindruck in einem Drive-Through-Schnellrestaurant und lässt sich von jedem Autofahrer für einen Corona-Test nutzen. Über ein Tablet identifiziert sich der Autofahrer durch das Seitenfenster seines Fahrzeugs, und ein Roboterarm überreicht das Teströhrchen. Eine Videoanleitung leitet die Probenentnahme an. Das Teströhrchen wird danach wieder automatisiert zurückgenommen. Danach wird jeder Testteilnehmer telefonisch über das Ergebnis einer möglichen Coronavirus-Infektion informiert.
Der sprunghafte Anstieg von Covid-19-Testverfahren erfordert die Durchführung zahlreicher Bluttests. Dieser Prozess wird traditionell von Laboranten in Kliniken händisch durchgeführt, ist sehr zeitaufwändig und monoton – also ein idealer Prozess, um automatisiert zu werden.
Im Universitätsklinikum Aalborg in Dänemark gibt es ein Labor, das auch schon vor der Coronakrise von der Automatisierung profitierte. Täglich werden bis zu 3000 Blutproben in dem größten Krankenhaus in der Region Nordjütland von zwei Kuka-Robotern sorgfältig sortiert. Die Mitarbeiter sind von einem enormen Arbeitsaufwand entlastet und können sich auf anspruchsvolle Tätigkeiten abseits der Routine konzentrieren.
RobShare, ein Unternehmen der Hahn Group Rheinböllen, unterstützt Bewohner von Pflegeheimen, während der Besuchsverbote Kontakt zu Familienmitgliedern zu halten. James heißt der nette Kommunikationsautomat. Der Roboter besucht die Menschen in den unter Quarantäne stehenden Räumen und schaltet Familienmitglieder einfach per Videokonferenz zusammen. RobShare bietet die Miete der Roboter kostenfrei an. »Wir verdienen an dieser Aktion keinen Cent, sondern müssen nur zusehen, dass unsere Selbstkosten größtenteils abgedeckt werden«, sagt Konstantin Dick von der Hahn Group. »Deshalb haben wir bereits mit der Suche nach Sponsoren begonnen, damit die Aktion für die Pflegeheime komplett kostenfrei angeboten werden kann.«