Kollege Roboter

BMW testet erfolgreich humanoiden Roboter in der Produktion

8. August 2024, 9:30 Uhr | Lukas Steiglechner
© BMW Group

Das kalifornische Robotikunternehmen Figure hat zusammen mit der BMW Group seinen humanoiden Roboter »Figure 02« in der Produktion des Werks Spartanburg getestet. Dabei konnte der Roboter Produktionsschritte im Karosseriebau von den menschlichen Kollegen erfolgreich übernehmen.

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Die BMW Group setzt erstmals humanoide Roboter in der Produktion ein. In einem mehrwöchigen Testbetrieb hat der neueste humanoide Roboter »Figure 02« des kalifornischen Unternehmens Figure im Karosseriebau des BMW-Werks Spartanburg erfolgreich Blechteile in spezielle Vorrichtungen eingelegt, die daraufhin als Teil der Karosserie zusammengefügt werden. Für diesen Produktionsschritt ist eine besonders taktile Fähigkeit des Roboters erforderlich.

Figure 02 im Einsatz im BMW Group Werk Spartanburg
Im Testlauf sollte sich zeigen, ob die humanoiden Roboter die Automobilproduktion unterstützen können.
© BMW Group

Gleichzeitig kann der Einsatz eines Roboters den Mitarbeiter bei ergonomisch ungünstigen sowie ermüdenden Aufgaben entlasten. Gemeinsam mit Figure testet und bewertet BMW aktuell, wie humanoide Roboter sicher in der Automobilproduktion eingesetzt werden können. »Die Entwicklungen im Bereich Robotics sind vielversprechend. Mit einem frühzeitigen Testbetrieb eruieren wir jetzt die Einsatzmöglichkeiten humanoider Roboter in der Produktion«, erklärt Milan Nedeljković, Produktionsvorstand der BMW AG. »Wir wollen diese Technologie von der Entwicklung bis zur Industrialisierung begleiten.«

Mit der BMW iFactory, dem Zielbild für die Produktion der Zukunft, sondiert BMW kontinuierlich neue Technologien. Effizienz, Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind dabei zentrale Säulen. Im Testeinsatz hat BMW wichtige Erkenntnisse dazu gesammelt, welche Anforderungen erfüllt sein müssen, damit sogenannte Multipurpose-Roboter in einem bestehenden Produktionssystem integriert werden können. Dazu gehört beispielsweise, wie humanoide Roboter im realen Einsatz mit dem System kommunizieren. Nach dem erstmaligen Einsatz in der Automobilproduktion bereiten die Experten der BMW Group und von Figure die Erkenntnisse für zukünftige Produktionseinsätze auf und entwickeln die Roboter weiter.

Zum Schutz der menschlichen Mitarbeiter

Figure 02 im Einsatz im BMW Group Werk Spartanburg
Der Roboter hat Hände der vierten Generation in Menschengröße mit 16 aktiven Freiheitsgraden pro Hand und einer dem Menschen vergleichbaren Kraft.
© BMW Group

»Wir freuen uns, den Figure 02 vorstellen zu dürfen, unseren humanoiden Roboter der zweiten Generation, welcher bereits kürzlich im BMW Group Werk Spartanburg erfolgreich getestet wurde. Der Figure 02 verfügt über bedeutende technische Fortschritte, die es dem Roboter ermöglichen, eine Vielzahl komplexer Aufgaben völlig autonom auszuführen«, sagt Brett Adcock, Founder und CEO Figure.

Der jetzt von Figure präsentierte »Figure 02« ist laut den Kaliforniern der weltweit fortschrittlichste, humanoide Roboter, der aktuell auf dem Markt erhältlich ist. Mit seiner Kombination aus zweibeiniger Mobilität und hochentwickelter Geschicklichkeit ist er bestens geeignet, in Bereichen mit körperlich schwierigen, unsicheren oder repetitiven Prozessen zum Einsatz zu kommen und dadurch die Ergonomie und Sicherheit der Mitarbeitenden zu verbessern. Im Vergleich zum Vorgänger verfügt er über die dreifache Rechenleistung, eine verbesserte Sprachkommunikation, bessere Kameras, Mikrofone und Sensoren, einen leistungsstärkeren Akku sowie Hände der vierten Generation in Menschengröße mit 16 aktiven Freiheitsgraden pro Hand und einer dem Menschen vergleichbaren Kraft.

Figure 02 im Einsatz im BMW Group Werk Spartanburg
Der »Figure 02« ist in der Lage, zweihändige Aufgaben geschickt zu erledigen.
© BMW Group

Der Roboter ist in der Lage, völlig autonom zahlreiche menschenähnliche und zweihändige Aufgaben zu bewältigen, die vielfältige und dynamische Manipulationen, komplexes Greifen und die Koordination beider Hände im Einklang erfordern. Er kann verschiedene komplexe Teile millimetergenau platzieren sowie sich dynamisch bewegen und dabei die Effizienz des Roboterdesigns nutzen.

So zeigt die BMW Group, wie der Probelauf des Roboters im Karosseriebaubereich des Werks Spartanburg verläuft.


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