Auf der Ebene der Beleuchtungssteuerung umfasst »Triniti« Tools, die auch weniger erfahrenen Anwendern die Nutzung komplexer Beleuchtungssteuerungstechniken ermöglichen. »Hierzu zählen Funktionen wie die Triggerung, das verbesserte Überblitzen der LEDs, die dynamische Beleuchtungskonfiguration und eine kalibrierte Abgabe von Licht«, verdeutlicht Sophie Perrot. »Außerdem lassen sich Mehrfachbeleuchtungssysteme oder aufeinander folgende Beleuchtungssysteme realisieren.«
Die Vorteile des LED-Überblitzens sind laut Sophie Perrot folgende: »In vielen Anwendungen reicht die Helligkeit der eingesetzten Beleuchtung im Dauerbetrieb nicht aus, um gute Bilder für die nachfolgende Auswertung zu bekommen. Anstatt nur mit der maximalen Dauerleistung zu arbeiten, für die die verwendete LED-Beleuchtung ausgelegt ist, werden Beleuchtungen daher häufig überblitzt und kurzzeitig mit einer über das empfohlene Dauerbetriebsmaximum hinausgehenden Leistung betrieben. Dabei muss man den LEDs zwischen den einzelnen Pulsen genügend Zeit zum Abkühlen geben, weil ansonsten zu viel Wärme an den Halbleiterelementen der LED entsteht und die Dioden irreversibel beschädigt werden.«
Die Grenzwerte für einen solchen Überblitzbetrieb fußen auf allgemeinen Parametern, die für eine Vielzahl von LED-Typen gelten. Sie sind somit für bestimmte Beleuchtungen niedriger als eigentlich möglich. »So beruhen einige dieser Grenzwerte auf der maximalen Betriebstemperatur von Beleuchtungen«, stellt Sophie Perrot fest. »Die meisten Beleuchtungen arbeiten jedoch unterhalb dieser maximalen Betriebstemperatur.« Hier kämen die Steuerungsfunktionen von »Triniti« ins Spiel: Durch die Messung der tatsächlichen Beleuchtungstemperatur könne in diesen Systemen eine Belastung zugelassen werden, die über den üblichen Grenzwerten liege.
»Wenn die spezifischen Daten der eingesetzten Beleuchtung bekannt sind, lässt sie sich bis zu ihrem jeweils sicheren Grenzwert belasten«, erklärt Sophie Perrot die Idee hinter »Triniti«. »Auf diese Weise kann die maximal mögliche Lichtleistung des eingesetzten Beleuchtungsmodells abgerufen werden, um eine optimale Ausleuchtung des Objekts zu erzielen und dabei gleichzeitig unterhalb der kritischen Grenzwerte zu bleiben. Dies macht eine Zerstörung der Beleuchtung unwahrscheinlich und verlängert ihre Lebensdauer.«
Darüber hinaus können Beleuchtungen mit Hilfe von »Triniti« eine kalibrierte Helligkeit abgeben, was die Beleuchtungsintensität besser reproduzierbar macht. »In der Anwendung lassen sich die Grenzwerte für die Fehlererkennung somit empfindlicher einstellen, und die Reproduzierbarkeit und Zuverlässigkeit bei der Identifikation von Fehlermerkmalen bleibt gleich oder verbessert sich sogar«, sagt Sophie Perrot.
Bei einigen Systemen müssen nacheinander mehrere Bilder der einzelnen Produkte aufgenommen werden. So kann für eine Maßprüfung ein sehr helles Licht erforderlich sein, während bei der darauf folgenden Aufnahme von Oberflächenschäden ein schwächeres Licht ausreicht. »Wenn wie bei ‚Triniti‘ die Zeitsteuerung des Systems auf Anwenderebene sichtbar und eine mit sämtlichen Funktionen ausgestattete Beleuchtungssteuerung vorhanden ist, sind solche Systeme leichter einzurichten«, betont Sophie Perrot.
Die Vorteile von »Triniti« lassen sich ihr zufolge anhand eines Beispiels verdeutlichen: »OEMs, die hochwertige Produktionsanlagen liefern, wollen für ihre Kunden üblicherweise nicht nur innovative Lösungen entwickeln, sondern ihr Angebot auch durch Dienstleistungen vergrößern«, führt sie aus. »Die Steuerungsfunktionen von ‚Triniti‘ ermöglichen den OEMs einen Fernzugriff auf die Beleuchtungen in ihren Systemen, inklusive der verfügbaren Echtzeit-Betriebsdaten. Auf diese Weise können die OEMs ihren Kunden Annehmlichkeiten wie etwa einen besseren Funktionsumfang der Maschine, Möglichkeiten der Fernwartung sowie eine vorausschauende Wartung anbieten.«
Systemintegratoren profitieren von »Triniti« auch in puncto Geschwindigkeit, Flexibilität und Entwicklungskontinuität, weil »Triniti« die Beleuchtung ebenso in die Entwicklungsumgebung integriert wie alle anderen Elemente des jeweiligen Bildverarbeitungssystems. Die Einrichtung der Kamera und die Beleuchtungssynchronisation über die grafische »Triniti«-API ermöglicht eine schnellere Systemimplementierung sowie eine effiziente Kommissionierung vor Ort und eine zuverlässige Systemvalidierung.
»‚Triniti‘ bietet Techniken und Plug&Play-Funktionen zur Steuerung und Integration von Beleuchtungen, die es bislang nicht gab«, fasst Sophie Perrot zusammen. »Damit sorgt ‚Triniti‘ für zuverlässigere und besser reproduzierbare Bildverarbeitungssysteme, die letztlich zu optimierten Anlagen führen.«