Österreichische Wissenschaftler untersuchen, welche Möglichkeiten neue Daten- und Prozessanalyse-Techniken wie etwa Process-Mining im Energie- und Smart-Grid-Bereich bieten. Ziel ist es, in der riesigen Datenflut Anomalien aufzuspüren und unerlaubte Zugriffe auf die Energieversorgung zu verhindern.
Bis 2020 soll es in Europa 200 Millionen Smart Meter für Strom und 45 Millionen Smart Meter für Gas geben. Jeder dieser Smart Meter wird kontinuierlich Daten erzeugen. Der daraus entstehende riesige Datenozean wird – wenn überhaupt – nur rudimentär analysiert. Insbesondere bleiben Informationen über die Prozesse, die die Energieversorgung steuern, bisher unerforscht im Datenmeer verborgen.
Anomalien finden, unerlaubte Zugriffe verhindern
Ein wichtiges Anwendungsfeld im Projekt PROMISE (das steht für Process Mining for Intrusion Detection in Smart Energy Grids), das Wissenschaftler der FH Salzburg und der Uni Wien gemeinsam bestreiten, ist das Aufspüren von Anomalien, d.h. von Abweichungen von den vorgesehenen Prozessen. Solche Abweichungen können sehr sicherheitsrelevant sein, weil sie beispielsweise unerlaubte Eingriffe in die Energieversorgungsprozesse aufzeigen.
Neuartige Analysetechniken versprechen dabei insbesondere, die Anzahl von Fehlalarmen beim Aufdecken von Eingriffen deutlich zu reduzieren und somit eine gezieltere Überwachung von potenziellen Eindringversuchen vornehmen zu können.
Für PROMISE hat sich ein interdisziplinäres Konsortium aus Partnern aus Forschung und Industrie zusammengefunden. Projektleiter ist die Fachhochschule Salzburg mit dem »Josef Ressel Zentrum für Anwenderorientierte Smart Grid Privacy, Sicherheit und Steuerung« um Dominik Engel mit Expertise in Sicherheit und Privacy. Weiterer Forschungspartner ist die Universität Wien, wo Stefanie Rinderle-Ma mit ihrer Forschungsgruppe »Workflow Systems and Technology« Kompetenz in prozessorientierter Datenanalyse einbringt.
Als Industriepartner wird Teradata mit Know-How um Big Data Analytics zum Projekt beitragen. Unter Verwendung der »Teradata Aster Discovery Platform« werden konkrete Anwendungsszenarien mit verschiedenen Netzbetreibern und der Smart Grid-Modellregion Salzburg erarbeitet.
Über die Forschungsergebnisse werden wir Sie weiter auf dem Laufenden halten.