Seit es die moderne Energietechnik - insbesondere die elektrische Energieversorgung gibt - galt stets das Motto bei Erzeugungsanlagen: je größer je besser.
Was für Kohle- und Atomkraftwerke gilt und auch den wirtschaftlichen Interessen der Konzerne entgegenkommt, stimmt bei der Kraftwärmekopplung (KWK), PV-Anlagen und Biomassenutzung nicht mehr. Bei PV-Anlagen sind beispielsweise Skalierungseffekte sehr gering und sie werden vorzugsweise auf ohnehin vorhandenen und geeigneten Dachflächen installiert.
Anstatt 100 Großkraftwerke, die Millionen von Verbrauchern versorgen, werden in Zukunft wieder einige 100.000 Kleinkraftwerke die Stromerzeugung gewährleisten.
Kleine wärme- oder auch stromgeführte KWK-Anlagen basierend auf Biomasse oder Sunfuel-Kraftstoffen sind die ideale Ergänzung für schwankende Wind- und Sonnenstromanlagen.
Schon in 5 bis 10 Jahren werden erst Hunderttausende, und später Millionen von ausgedienten Elektrofahrzeugbatterien (BEV, PHEV und HEV) in ihrem zweiten Leben stationär zur Energiespeicherung zur Verfügung stehen.
Traktionsbatterien werden ausgetauscht, wenn die Anfangskapazität auf unter 80 Prozent fällt. Dann sind die Batterien aber noch längst nicht Schrott, sondern können als Strompuffer noch ordentlich Geld verdienen, bevor sie in dem Recycling zugeführt werden.
Mit gebrauchten EV-Batterien können Privatleute, aber auch kleine und mittelständische Unternehmen Geschäftsmodelle entwickeln, die dem dezentralen Netzausgleich dienen.
In der Übergangszeit sollte der Fokus auf die Einführung von Smartgrid-Funktionalitäten und die Förderung von kleinen KWK-, Biomasse- und Kleinwasserkraftanlagen vorangetrieben werden.
Die Zeit der Großkraftwerke geht in den nächsten Jahrzehnten zu Ende, und Deutschland kann davon profitieren oder die Technik später importieren.
Dipl.-Ing. Wolfgang Hill
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