Leserbriefe: Wasserstoff, Stromzähler als Abzocke und vergrabene HGÜs

26. Oktober 2010, 8:28 Uhr | Heinz Arnold
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Fortsetzung des Artikels von Teil 6

EEG-Abgabe ist nicht erforderlich

Gerne komme ich der Aufforderung nach und beteilige mich an der Diskussion über die Zukunft unserer Energieversorgung:

Strompreis:

Der Stormpreis ist m.E. ausreichend hoch. Eine (staatliche) Verteuerung hat ja auch bereits stattgefunden als 1999 die Stromsteuer, besser bekannt auch als Ökosteuer, eingeführt wurde. Haben wir deswegen weniger verbraucht? Nein. Wurde und wird diese Steuer für die Förderung der erneuerbaren Energieträger verwendet? Nein.

In erster Linie entlastet sie die Unternehmer bei den Lohnnebenkosten. Denn genau dahin fließt der größte Teil dieser Einnahmen.

Stromsteuer:

Beträgt aktuell 8,5 Prozent

EEG Abgabe:

Beträgt nach neuesten Berechnungen ebenfalls 8,5 Prozent  vom Strompreis. Genau weil die Stromsteuer (die im übrigen ebenfalls mit exakt 8,5 Prozent an der Strompreisbildung beteiligt ist) nicht in Maßnahmen zur Minderung des Verbrauchs fossiler Energieträger fließt, ist die EEG Abgabe überhaupt erforderlich.

Photovoltaik:

Wird gerne als DER Strom-Preistreiber dargestellt. Tatsächlich beträgt der Anteil der PV an allen erneuerbaren Energieträgern nach aktuellen Erhebungen gerade einmal 6,5 Prozent. Wie kann da die Photovoltaik als Preistreiber wirken? Von Windparks, die derzeit über 40 Prozent Anteil an erneuerbaren Energien liefert, ist in diesem Zusammenhang selten die Rede.

Folgekosten:

Die Förderung von PV-Anlagen läuft nach spätestens 20 Jahren aus. Brennelemente aus Atomreaktoren müssen über tausende Jahre sicher verwahrt werden können. Die Kosten hierfür trägt die Allgemeinheit über Steuern. Seltsamerweise werden diese Steuern nie im Zusammenhang mit dem Strompreis dargestellt. Die sichere Verwahrung ist nach heutigem Stand der Wissenschaft unmöglich.

Übrigens: Die Förderung erneuerbarer Energien kosten ca. 5,3 Mrd. Euro. Der volkswirtschaftliche Beitrag aus den Unternehmen der Branche beträgt 5,5 Mrd. Euro.

Stomerzeugung zentral vs. Dezentral:

Etwas dort zu erzeugen, wo es gebraucht wird, hat sich seit der Steinzeit immer wieder bewährt. Welchen Sinn macht es, Strom aus der afrikanischen Wüste nach Europa zu transportieren? Stichwort Leitungsverluste. Die Region, in der Desertec entstehen soll, ist keinesfalls befriedet. Kriegerische Stämme könnten Einfluss auf die Energieversorgung Europas nehmen. Mehrere hundert Millionen Euro fließen alleine in die Untersuchungen zur Erstellung einer Machbarkeitsstudie. Größtenteils Steuergelder.

Fazit:

Ausbau der dezentralen Energieerzeugung

Stromsteuer Abgabe konsequent nutzen zur Entwicklung der nötigen Infrastruktur 

100 Prozent Übernahme der Kosten für Atommüllager durch die Betreiber

Hartwig Mostert
Geschäftsführer

ATVITA SOLAR GmbH
hartwig.mostert@atvita.de
www.atvita-solar.de


  1. Leserbriefe: Wasserstoff, Stromzähler als Abzocke und vergrabene HGÜs
  2. Auf Wasserstoff setzen!
  3. Sparen ist die größte Quelle
  4. Stromzähler – nichts als Abzocke?
  5. Ein großes Gleichspannungsnetz muss her!
  6. Netze müssen sein – und mehr Energie!
  7. EEG-Abgabe ist nicht erforderlich
  8. Die Zeit der Großkraftwerke ist vorbei
  9. Nicht von den Stromversorgern fangen lassen!
  10. Mix und Streuung der Risiken

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