"Diese Struktur haben wir über die letzten Jahre entwickelt und sie hat sich bereits sehr gut bewährt", sagt Beatrix Natter. "Dabei haben wir gelernt, kosteneffektiv zu arbeiten. Wir können an diesem Standort zu wettbewerbsfähigen Kosten fertigen. Wir haben von Nürnberg aus die HGÜ-Projekte sehr erfolgreich abgewickelt, der Standort wird kontinuierlich erweitert." Über 450-HGÜ-Transformatoren sind derzeit weltweit im Einsatz. Tendenz: stark steigend.
Auch deshalb wird er Standort Nürnberg ausgebaut. Hier bauen auf 42.000 m² Produktionsfläche knapp 700 Mitarbeiter Transformatoren mit einer Gesamtleistung von 26.000 MVA pro Jahr. Der Trend im Markt kommt den Nürnbergern dabei entgegen. Denn die größeren Schwankungen im Übertragungsnetz sowie die wachsenden Leitungsströme, die übertragen werden müssen, führen zu wachsender Nachfrage nach Leistungstransformatoren und insbesondere nach Transformatoren für HGÜ.
Deshalb wird die Technik kontinuierlich weiter entwickelt. Das hat Tradition: Schon 1912 verließ der erste 100-kV-Transformator der Welt das Werk. 1950 wurden hier die erste HGÜ-Transformatoren gefertigt. Seitdem haben sie beträchtlich an Leistungsfähigkeit gewonnen: 2012 verließ ein 1100-kV-UHGÜ-Prototyp und 2014 ein 1200-kV-UHAC-Transformator das Werk. "Um dies realisieren zu können, ist umfangreiches Wissen erforderlich. Auf dieser Leistungsebene ist es nicht mehr nur die reine Wissenschaft, da ist es Kunst", erklärt Beatrix Natter. Das ist auch ein wichtiges Argument, das für den Standort Nürnberg spreche, denn die Transformator-Künstler finde man nicht überall auf der Welt.