Smart Operator

RWE Modellprojekt mit Breitband-Powerline-System in Betrieb

21. April 2015, 10:28 Uhr | Hagen Lang
v.l.n.r.: Dr. Arndt Neuhaus (Vorstandsvorsitzender der RWE Deutschland), Günther Schartz (Landrat des Landkreises Trier-Saarburg), Dr. Jürgen Grönner (Geschäftsführer der Westnetz), Eveline Lemke (Wirtschaftsministerin des Landes Rheinland-Pfalz), Jürgen Dixius (Verbandsbürgermeister), Elmar Schömann (Ortsbürgermeister), Ingo Schönberg (Vorstandsvorsitzender der Power Plus Communications AG), Dr.Günther Schädlich (Firma Hoppecke) und Dr. Harald Schrimpf (Vorstandsmitglied der PSI AG).
© PPC AG

RWE Deutschland hat das Modellprojekt »Smart Operator« zur Steuerung und Überwachung des Niederspannungsnetzes im Landkreis Trier-Saarburg gestartet. Ein »Smart Operator« im Ortsnetztransformator steuert die regelbaren Ronts und Netzschaltstellen. Vernetzt wird per Breitband Powerline.

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Eingebaut in die Ortsnetzstation koordiniert ein »Smart Operator« Einspeisung und Verbrauch. Er wertet dort zusammenlaufende Verbrauchswerte der Haushalte aus und steuert mit diesen Informationen die regelbaren Ortsnetztransformatoren und Netzschaltstellen. Eine der drei Pilotgemeinden des seit 2012 laufenden RWE Modellprojektes »Smart Operator« ist Wincheringen an der Mosel. Hier wurde die Power Plus Communications mit der Installation ihres Breitband-Powerline-Systems beauftragt. Die Validierungsphase des Konzeptes läuft noch bis Ende 2015. Die gewonnen Ergebnisse fließen unmittelbar in die Planungs-und Betriebsgrundsätze der Verteilnetzregionen von RWE Deutschland ein.

Dr. Arndt Neuhaus (Vorstandsvorsitzender RWE Deutschland AG) erklärt: »Wir untersuchen in den Smart-Operator-Projekten, wie der Betrieb der Ortsnetze durch den Einsatz künstlicher Intelligenz optimiert werden kann. Ziel ist, die lokale Netzinfrastruktur durch eine intelligente Steuerung mit neuartigen Komponenten effizienter zu nutzen. Damit gehen wir einen großen Schritt in Richtung Energiezukunft.«

Projektleiter Stefan Willing (RWE Deutschland AG) erläutert: »Indem wir auf die Kommunikation über Breitband-Powerline setzen, können teure Baumaßnahmen für Telekommunikationsnetze in der Niederspannung entfallen.« So profitieren alle vom Projekt »Smart Operator«: Umwelt, Verbraucher und RWE.

Power Plus Communications (PPC) ist seit Projektbeginn mit dabei. PPCs Breitband Powerline System verbindet in Wincheringen alle Komponenten des intelligenten Stromnetzes miteinander. Die Anforderungen an die Datenübertragung in diesem Projekt sind sehr hoch. So müssen die Latenzzeiten sehr kurz sein. Außerdem muss eine hohe Verfügbarkeit der Kommunikation gewährleistet sein, um den Datenaustausch in Echtzeit nicht zu unterbrechen. Im Rahmen des Projektes hat PPC eine Vielzahl neuer Erkenntnisse gewonnen, die zur Verbesserung ihrer Technologie beigetragen haben. Seit Mitte 2014 ist in Wincheringen das neue BPL-System der vierten Generation (G4) im Einsatz, das auch die hohen Anforderungen des Smart Operators umfänglich erfüllt.

»Das Zusammenspiel der vielen Komponenten zu beherrschen sowie die sichere Übertragung der Daten über das Stromnetz ist eine enorme technische Herausforderung. So haben wir in Wincheringen rund fünfzig intelligente Zähler sowie weitere smarte Bausteine im Ortsnetz installiert. Wir sind stolz, dass wir diesen komplexen Aufbau gemeistert haben und nun das Gesamtsystem in Betrieb nehmen können,« erklärt Dr. Jürgen Grönner, Geschäftsführer des RWE-Verteilnetzbetreibers Westnetz.

Wincheringen empfahl sich als Testbed, weil hier das örtliche Angebot der Stromerzeugung aus Wind, Sonne und Biomasse oft den lokalen Bedarf übersteigt. Außerdem verfügt der Weinort neben dem abgeschlossenen und komplett verkabelten Gebiet bereits über rund zwanzig Solaranlagen, 37 Wärmepumpen, zwei Nachtspeicherheizungen und viele moderne Elektrogeräte. Zur Lastflusssteuerung schloss RWE u.a. einen regelbaren Ortsnetztransformator und zwei Batteriespeicher direkt neben Kunden mit großen Photovoltaikanlagen, Kabelverteilerschränke mit fernschaltbaren Stromleisten, eine Wetterstation und eine Ladesäule für Elektroautos an.


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