Ein Forschungsprojekt der Hochschule Trier nutzt Smart Meter für neue Aufgaben: Die Zustandsüberwachung von Verbrauchern wie Ventilatoren, Kompressoren oder Stellantrieben. Voraussetzung sind Spannungs- und Stromdaten in Millisekunden-Auflösung.
Erstmals zu sehen gibt es auf der Hannover Messe ein Forschungsprojekt des Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier. Dort sucht das ISS (Institut für Softwaresysteme in Wirtschaft, Umwelt und Verwaltung) neue Einsatzmöglichkeiten für Smart Meter. Insbesondere Betriebsstätten, die einen Klimatisierungs- und Lüftungsbedarf haben, wie Rechenzentren und Maschinenhallen, stehen Fokus des von Prof. Dr. Klaus-Uwe Gollmer und Prof. Dr. Stefan Naumann geleiteten Projektes. Denn hier ist nicht nur die Verbrauchsmessung angeschlossener elektrischer Verbraucher interessant.
Ventilatoren, Kompressoren oder Stellantriebe zeigen bei sich ankündigenden Fehlfunktionen, etwa Lagerschäden, typische Lastverläufe. Aus dem vorliegenden Summensignal aller Verbraucher sollen einzelne Verbraucher disaggregiert und ihre komplexen Einzelsignale detektierbar werden. Somit werden auch Ausfälle und (sich ankündigende) Fehlfunktionen ermittelbar, weil diese Schäden sich auch in den Verbrauchssignalen der Verbraucher widerspiegeln.
Allerdings funktioniert dies nicht mit Signalmessungen im Minuten- oder Sekundentakt, hierfür sind Signale mit einer Auflösung im Bereich von Millisekunden nötig. Das Zeitsignal wird mit einer schnellen Fouriertransformation in einzelne Frequenzanteile zerlegt und hierbei ermittelte Koeffizienten geben Aufschluss über die Betriebszustände und die Lastverläufe einzelner Verbraucher. Langfristig gibt es für diese nichtinvasive Signaldetektion ein breites Anwendungsspektrum. Weitere Einzelheiten finden sich auf der Webseite des Forschungsprojektes.