Auch bei der Auswahl der Leistungselektronik steht der Kunde vor der Wahl, ob er sein System diskret aufbaut oder ein Modul wählt. Was empfiehlt der Experte? Einen eindeutigen Trend gibt es nach Aussage von Kasteleiner nicht, das hängt unter anderem auch davon ab, welchen Ansatz der Kunde strategisch präferiert. Beide Varianten, so Kasteleiner, haben Vorteile. »Im diskreten Aufbau kann der Kunde schneller den Hersteller wechseln, zum Beispiel bei Verfügbarkeitsproblemen oder wenn das Bauteil abgekündigt wird.« Bei Power-Modulen besteht eine höhere Abhängigkeit vom Hersteller. Gleichzeitig bietet es aber den Vorteil der höheren Systemsicherheit, und der Kunde muss sich weniger Gedanken um die Bauteile-Auswahl machen. »Auch die EMV-Empfindlichkeit wird durch ein Modul reduziert, denn die Einzelkomponenten erzeugen unter Umständen unerwünschte Wechselwirkungen, die vorher nicht absehbar sind«, bekräftigt Kasteleiner.
Eine Strategiefrage ist momentan auch noch der Einsatz von Siliziumkarbid-Produkten. »Unsere Hersteller Renesas, Mitsubishi und Toshiba beschäftigen sich mit dieser Thematik intensiv und haben auch schon erste SiC- bzw. Hybrid-Produkte auf dem Markt«, so Kasteleiner. Die Kunden sind laut Kasteleiner sehr interessiert an SiC-Produkten und wollen die Vorteile von SiC kennenlernen und verstehen, zum Beispiel über vergleichende Testaufbauten. »Momentan muss der Kunde für SiC-Muster allerdings noch viel Geld ausgeben, aber mit steigender Produktionszahl wird sich das sehr schnell ändern«.