PassThru-Technologie

Mehr aus dem Energiespeichersystem herausholen

24. Juli 2023, 10:00 Uhr | Von Bryan Angelo Borres, Product Applications Engineer, und Anthony Serquiña, Staff Product Applications Engineer, beide bei Analog Devices
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Der Wirkungsgrad erhöht sich um mindestens 5 Prozent

Bild 3 zeigt das Wirkungsgradprofil des DC2814A-A-Demo-Boards mit dem LT8210, und zwar im Bereich der Eingangsspannung von 4 bis 24 V und mit einer Last, die im Bereich von 10 bis 80 Prozent variiert. Mit dem LT8210 arbeitet dieses Demo-Board mit einer Eingangsspannung von 4 bis 40 V, mit einem Volllaststrom von bis zu 3 A und einer Ausgangsspannung von 8 bis 16 V. Im PassThru-Modus erhöht sich der Wirkungsgrad bei höherer Last um bis zu 5 Prozent, bei geringerer Last und um bis zu 17 Prozent, z. B. bei einer Last von 10 Prozent bezogen auf den Buck-Boost-Betrieb. Das heißt: Bei geringer Last führt der PassThru-Modus ganz klar zu einer deutlichen Verbesserung des Wirkungsgrads.

Dabei ist noch anzumerken: Der PassThru-Modus des LT8210 erlaubt zwar die Einstellung von unterschiedlichen Boost- und Buck-Ausgangsspannungen, aber in dem Moment, in dem die Eingangsspannung nahe der eingestellten Ausgangsspannung liegt, stellt sich der Buck-Boost-Bereich ein. Dieser Buck-Boost-Bereich im LT8210 ist auf die Überschneidung der Buck- und Boost-Regelungsbereiche in Bezug auf eine Stromregelung mit einer Spule zurückzuführen.

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Bild 4: Blockschaltbild eines Motors, der über einen Superkondensator versorgt wird
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Um die Auswirkungen des PassThru-Modus zu verstehen, betrachten wir das System in Bild 4. Der Buck-Boost-Wandler mit vier Schaltern wird als Vorregler für einen PoL-Wandler (PoL: Point of Load) eingesetzt, der als Motortreiber fungiert. Die Stromquelle ist ein 24-V-Superkondensator, der Gleichstrommotor benötigt laut Spezifikation Eingangswerte von 9 V und 0,3 A. Der Abwärts-/Aufwärtswandler nutzt entweder den PassThru-Modus oder die herkömmliche 4-Schalter-Abwärts-/Aufwärtsregelung im kontinuierlichen Betrieb (CCM). Allerdings ist auch zu beachten, dass die herkömmliche Abwärts-/Aufwärts-Regelung mit keinem PassThru-Modus nur über den Abwärts-, Aufwärts- und Buck-Boost-Modus verfügt (Bild 3).

Bei dem System, das den PassThru-Modus nutzt, ist die Ausgangsspannung im Boost-Modus auf 12 V und im Buck-Mode auf 27 V eingestellt. Damit ist es möglich, dass die Startspannung des Superkondensators innerhalb der Grenzen des Durchgangsbereichs liegt. Das System arbeitet also im PassThru-Modus, wenn die Spannung zwischen den Werten des Superkondensators von 24 bis 12 V liegt. Während dieser Zeit liegt der Wirkungsgrad bei 99,9 Prozent.

Es ist zu beachten, dass der Wandler im Abwärts-/Aufwärts-Modus arbeitet, was zu einem Einbruch des Wirkungsgrads führt, bevor er in den Aufwärts-Modus übergeht. Allerdings ist auch festzuhalten, dass das System, das im konventionellen Abwärts-/Aufwärts-Modus betrieben wurde, so eingestellt war, dass es mit einer konstanten Ausgangsspannung von 16 V gelaufen ist, um die Ausgangsspannung in der Mitte des Durchlassbereichs einzustellen.

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Bild 6: Gesamtbetriebszeit des Motors, der mit einem Superkondensatoren versorgt wird
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Bild 5: Vergleich des Wirkungsgrads eines PassThru-fähigen Systems mit dem eines herkömmlichen CCM-gesteuerten Abwärtswandlers
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Bild 5 zeigt einen Vergleich des Wirkungsgrades der beiden Buck-Boost-Wandler, wenn bei beiden die Eingangsspannung von 4 auf 24 V bei 2,7 W steigt. Der PassThru-Modus erhöht den Wirkungsgrad zwischen 22 und 27 Prozent im Vergleich zum konventionell geregelten System. Um den Unterschied zwischen den beiden Systemen weiter zu validieren, wurden sie mit der Batterie-Emulator-Funktion des IT6010C-80-300 von Itech getestet.

Folgende Einstellungen wurden verwendet, um das Verhalten des Superkondensators mit einer Laufzeit von mindestens 120 Sekunden zu emulieren:

Startspannung von 24 V, Endspannung von 0 V, elektrische Ladung von 0,005 Ah und Innenwiderstand von 0,01 mΩ. Bild 6 zeigt die Signalverläufe der beiden Systeme. Kanal 1 bezieht sich auf die Emulatorspannung der Batterie, Kanal 2 zeigt die Motorspannung und Kanal 3 den Motorstrom. Das System mit PassThru-Technologie arbeitete 224 Sekunden lang, während das konventionell geregelte System nur 150 Sekunden lang arbeitete. Somit wurde für das System im PassThru-Modus eine um 49 Prozent längere Betriebszeit festgestellt.

Zusammenfassung

Die PassThru-Technologie ist eine wichtige Komponente für eine optimale Leistung in jedem Gerät, in dem Superkondensatoren verwendet werden. Der Einsatz des synchronen Abwärtsreglers LT8210 mit PassThru-Modus kann den Wirkungsgrad eines solchen Geräts im Vergleich zu einem konventionell (mit CCM betriebenen Abwärtsregler) geregelten System erheblich verbessern. In diesem Beispiel ermöglichte der PassThru-Modus einen um 27 Prozent höheren Wirkungsgrad und erhöhte die Gesamtbetriebszeit des Systems, wodurch sich die Betriebszeit des Energiespeichersystems um 49 Prozent verlängerte. 


  1. Mehr aus dem Energiespeichersystem herausholen
  2. Der Wirkungsgrad erhöht sich um mindestens 5 Prozent

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