Schutz von Medizingeräten gegen Netzausfall

Integrierte USV gibt Sicherheit

30. November 2010, 11:33 Uhr | Caspar Grote

Ob Steuer-PC eines Medizingeräts oder Patientendaten-Rechner: Wenn der Strom ausfallen sollte, dürfen beide nicht unkontrolliert abstürzen – mit eventuell fatalen Folgen für Patienten. Externe unterbrechungsfreie Stromversorgungen (USVs) sind jedoch sperrig und mit medizinischer Zulassung eher selten. Ein PC-Netzteil mit integrierter USV-Funktion kann Abhilfe schaffen.

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Unter der Bezeichnung »mNSP3-450P-USB« stellt Bicker Elektronik speziell für Anwendungen in der Medizintechnik ein USV-PC-Netzteil vor, das Medizin-Computer und Patientendaten-PCs in Klinik und Praxis vor dem Absturz durch Spannungsschwankungen und Netzausfall schützen soll.

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Bild 1: Hat eine USV integriert: PC-Netzteil »mNSP3-450P-USB« für medizinische Anwendungen
© Bicker Elektronik

Das Gerät (Bild 1) verbindet die Funktion eines PC-Netzteils mit einer unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV), verschiedene Batteriepacks liefern die nötige Energie. Eine zusätzliche, externe USV ist nicht mehr nötig – vorteilhaft gerade im medizinischen Umfeld, wo jedes zusätzlich benötigte Gerät störend bis kritisch ist.

Zudem gibt es nur wenige Hersteller von externen USVs mit medizinischer Zulassung – das mNSP3 ist nach den internationalen Standards der Medizintechnik IEC 60601-1 geprüft. Eine USB-Schnittstelle dient der Kommunikation mit dem Rechner.

Für die Überwachung der Stromversorgung und im Fehlerfall für das automatische und sichere Herunterfahren des Betriebssystems nach Anwendervorgaben sorgt die USV-Management-Software. Die Einbau-Netzteile mit einem typischen Wirkungsgrad von 78% bei 240 V Wechselspannung verfügen über einen Kurzschlussschutz an allen Ausgängen und einen Überlastschutz.

Zudem garantiert der Hersteller eine MTBF (Mean Time Between Failures) von 83 000 Stunden. An allen Eingangs-Wechselspannungen weltweit lässt sich das 300-WGerät einsetzen, von 90 V bis 264 V, bei 47 Hz bis 63 Hz. Bei 115 V beträgt die maximale Stromaufnahme 6 A, bei 230 V liegt sie bei 3 A. Für den Betrieb an 240 V gibt der Hersteller einen maximalen Einschaltstrom von 75 A an, für 100 V wird ein Wert von 31 A genannt.

Das 150 mm x 140 mm x 86 mm große Netzteil hält die Normen IEC 60601-1, IEC 60950-1, UL 60601-1, UL 60950-1 und CE ein.

Zur Versorgung mit der nötigen Energie bei Netzausfall bietet Bicker Elektronik entweder wartungsfreie Bleibatterien (2 x 12 V/2,3 Ah) mit einer Überbrückungszeit von etwa zwei Minuten bei 100% Last beziehungsweise etwa sechs Minuten bei 50% Last an, oder eine NiMH-Batterie mit integriertem Lader mit einer Überbrückungszeit von etwa 3,5 Minuten bei 100% Last beziehungsweise etwa elf Minuten bei 50% Last. Die Batterie wird mit einem Strom von maximal 0,5 A geladen, auch bei ausgeschaltetem PC.

350 W für die Medizintechnik

Bild 2: Mit 350 W Leistung, PFC und medizinischen Zulassungen: PC-Netzteil »MV1E-5350V-B1«
© Bicker Elektronik

Für Anwendungen, die nicht unbedingt eine USV-Funktion benötigen, hat Bicker das nur 1 HE hohe »MV1E-5350V-B1« im Programm, ein völlig neu für die gehobenen Anforderungen und Sicherheitsstandards in der Medizintechnik entwickeltes PC-Netzteil.

Dessen Schaltungsdesign zeichnet sich laut Hersteller durch einen sehr hohen Wirkungsgrad von 81% bis 85% über den gesamten Leistungsbereich aus.

Mit seiner Ausgangsleistung von 350 W ist das nach den Sicherheitsstandards IEC/EN 60601-1, UL 60601-1 und CE zertifizierte Netzteil auch als Stromversorgung für medizinische Bildverarbeitungssysteme mit leistungsstarken Mikroprozessoren und Grafikprozessoren geeignet.

Eine temperaturgesteuerte Lüfterregelung trägt zur geringen Geräuschentwicklung des Netzteils bei, das über die für PC-Anwendungen erforderlichen Spannungen 3,3 V/20 A, 5 V/20 A, 12 V/25 A, -12 V/1 A und 5 Vsb/2 A verfügt.


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