Überraschung auf Stromversorgungsmarkt

Puls übernimmt Etasyn

22. Juni 2017, 13:00 Uhr | Engelbert Hopf
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Neue Anwendungsbereiche in der Zukunft

Eine wichtige Rolle in diesem Konzept spielt der Etasyn-Fertigungsstandort Drebach bei Chemnitz. »Das Erzgebirge ist ein sehr kostengünstiger Produktionsstandort«, versichert Braith. »Und mit der Anschaffung einer leistungsstarken und flexiblen SMD-Linie erhöhen wir die Fertigungskapazitäten signifikant.«

Im aktuellen Einschichtbetrieb, so Braith, sei es möglich, einen Jahresumsatz von 10 bis 15 Millionen Euro zu fertigen. Im Zweischichtbetrieb ließe sich das Produktionsvolumen auf 25 bis 30 Millionen Euro verdoppeln. Klar ist aber auch, Drebach wird der Produktionsstandort für mittlere Stückzahlen sein. »Für Stückzahlen ab 10.000 Stück sind die globalen Puls-Werke in Tschechien oder in China hervorragend geeignet«, stellt Erdl fest. Leistungstechnisch reicht das Spektrum der Etasyn-Produkte derzeit von 300 W bis 5 kW.

»In Zukunft dürfte der Trend eher in Richtung höherer Leistung gehen«, vermutet Braith. »Puls stellt heute ja schon parallel schaltbare Lösungen mit Ausgangsleistungen bis 30 kW her.« Wichtigstes Marktsegment war für Etasyn bislang die Medizintechnik. Gut die Hälfte des Umsatzes von über 9 Millionen Euro im letzten Geschäftsjahr entfiel auf sie. Weitere 35 Prozent trägt der Bereich der Industriestromversorgungen bei, die restlichen 15 Prozent entfallen auf die Bahntechnik. An dieser Verteilung wird sich in Zukunft nicht viel ändern. »Die Medizintechnik wird mit Sicherheit in den nächsten Jahren für uns im Fokus stehen«, versichert Braith.

Er hebt auch noch einmal die neuen internationalen Möglichkeiten hervor, die sich durch diese Übernahme eröffnen: »Global aufgestellte Kunden wünschen von ihren Lieferanten selbstverständlich auch ein globales Setup«, so der neue Geschäftsführer der Puls Custom Power. »Und in unserer neuen Aufstellungen können wir genau das bieten.« Zusätzlich profitiert Etasyn von den Kostenvorteilen, die das Sourcing über das eigene Puls-Werk in China bietet. Durch die Übernahme von 75 Personen wächst die Mitarbeiterzahl der Puls-Gruppe auf über 1000 Beschäftigte an. Rund 250 davon sind in Deutschland beschäftigt, 450 in Tschechien und die übrigen Mitarbeiter in China und in den verschiedenen Vertriebsniederlassungen.

Dass die neue Aufstellung der Puls-Gruppe dazu führen wird, dass das Unternehmen auch in Bereichen aktiv wird, in denen man bisher nicht vertreten war, macht Unternehmensgründer Erdl mit einem kleinen Hinweis deutlich: »Power-Lösungen für den E-Mobility-Bereich lagen bisher nicht in unserem Fokus, in Zukunft könnte sich das durch unsere neuen Fähigkeiten durchaus ändern«!


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