USB hat sich von der Datenschnittstelle mit Stromleitung zur Ladeschnittstelle mit Datenleitung entwickelt. Damit auch stärkere Verbraucher über USB geladen werden können, gibt es eine »USB Power Delivery«-Spezifikation, für die Microchip jetzt einen Ladebaustein vorgestellt hat.
Die Datenübertragung war lange Zeit die Hauptfunktion der USB-Schnittstelle, und auch bei der Entwicklung von USB 3.0 ging es in erster Linie darum, die Datenübertragungsrate zu steigern. Die eigentlich nur als Zugabe gedachte Stromversorgungs-Funktion von USB zielte eigentlich nur darauf ab, USB-Hubs mit Strom zu versorgen. Doch schon bald erkannte man, dass sich auch einige Kleinverbraucher über die 5-Volt-Schnittstelle versorgen lassen, und so gab es etwa Scanner, die sich mit den erlaubten 500 mA begnügten und kein Netzkabel benötigten.
Den großen Aufschwung als Stromversorgung erlebte die USB-Schnittstelle durch Regulierungsbehörden in China und Europa, die den Smartphone-Herstellern vorschrieben, dass ihre Telefone über eine Standard-USB-Schnittstelle aufladbar sein müssen, um das Chaos bei den Ladegeräten einzudämmen. Mit den Tablets kommen nun immer anspruchsvollere Mobilgeräte auf den Markt, die ebenfalls mit einer USB-Schnittstelle ausgestattet sind, für die aber die 500 mA bei 5 Volt nicht mehr ausreichen.
Schon seit 2012 hat das USB Implementers Forum deshalb die »USB Power Delivery«-Spezifikation definiert, aber erst jetzt kommen erste Bausteine auf den Markt, die dieses Protokoll umsetzen. Der UPD1001 von Microchip ist einer davon. Er erfüllt alle Anforderungen des standardisierten Leistungsmanagement- und Akkuladeprotokolls. Damit lassen sich über ein USB-Kabel gleichzeitig Daten übermitteln und bis zu 100 W an ein angeschlossenes Gerät liefern, der 40-fachen Leistung des USB-2.0-Standards.
Das UPD-Protokoll definiert die Aushandlung von Strom und Spannung über die USB-Power-Pins. Zuerst wird immer mit dem niedrigsten Level begonnen. Wenn sich die Geräte einig sind, können bis zu 100 W übertragen werden. Das bisherige Verfahren, »USB Battery Charging 1.2«, bei dem bis zu 500 mA über USB 2.0 und bis zu 900 mA per USB 3.0 über die 5-Volt-Leitung gehen, bleibt davon unberührt.