Damit es für die Industrie interessant wird, solare Treibstoffe zu produzieren, müssen die Versuche nun das Laborstadium verlassen, es muss in einem weit größten Maßstab geforscht werden. Genau das ist das Ziel von Synlight. Im Fokus der Forschungsarbeiten steht die solare Treibstoffherstellung, doch wie oben bereits erwähnt, kann die die neue Anlage auch für die Untersuchung von Alterungsprozessen genutzt werden, eben weil das Spektrum der UV-Strahlung dem der Sonne gleicht.
»Synlight füllt eine Lücke in der Qualifizierung solarthermischer Komponenten und Prozesse«, erklärt Dr. Kai Wieghardt, der den Aufbau der Anlage maßgeblich betreut hat. »Die neue künstliche Sonne steht zwischen den Anlagen im Labormaßstab, wie dem Hochleistungsstrahler im DLR in Köln und den großtechnischen Anlagen wie dem Solarturm hier in Jülich.«
Für die Experimente stehen den Nutzern der Anlage drei Bestrahlungskammern zur Verfügung. Die Lampen werden, je nach Bedarf, gebündelt, oder flächig auf den Testaufbau ausgerichtet. Mit den drei Kammern können mehrere Experimente zeitgleich vorbereitet und die Anlage optimal ausgelastet werden.
»Um die Ziele zum Ausbau der erneuerbaren Energien zu erreichen, brauchen wir den praktischen Ausbau vorhandener Technik. Aber ohne Investitionen in innovative Forschung, in modernste Technologien und auch in weltweite Leuchtturmprojekte wie Synlight wird die Energiewende stecken bleiben«, sagte NRW-Umweltminister Johannes Remmel anlässlich der Eröffnung von Synlight.
Das DLR-Institut für Solarforschung errichtete die Forschungsanlage in den vergangenen zwei Jahren in einem vom Technologiezentrum Jülich erstellten Gebäude und mietete es langfristig zum Betrieb von Synlight an. Das Land Nordrheinwestfalen unterstützte das Projekt mit 2,4 Millionen Euro, rund 70 Prozent der Gesamtsumme von 3,5 Millionen Euro. Die Differenz von 1,1 Millionen Euro wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) erbracht.