Wie Dash berichtet, investieren Hersteller aktuell so stark wie noch nie in den Ausbau ihrer OLED-Display-Produktion, der schätzungsweise in den nächsten drei bis fünf Jahren abgeschlossen sein wird.
Allerdings stelle die Möglichkeit eines Micro-LED iPhones die optimistischen Wachstumsprognosen für OLED-Displays auf dem Markt für Wearables und Smartphones in Frage – und genauso die für die LTPS-LCDs.Trotzdem wird erwartet, dass die bereits getätigten Investitionen in den Ausbau der Produktionsleistung (für beide Techniken) zukünftig zu einem starken Preisverfall führen. Das Aufkommen der Micro-LED-Displays wird Dash zufolge den Preiskampf noch verstärken, selbst wenn diese in den nächsten Jahren nur in relativ geringer Stückzahl produziert würden. Aus dem erwarteten Zweikampf könnte bald ein Dreikampf werden.
Die Micro-LEDs wären allerdings nicht die erste hoch gehandelte Technik, die am Übergang in die Massenproduktion gescheitert ist. Da sie auf bekannter Halbleitertechnik basiert, kann die Entwicklung zwar auf bestehenden Fertigungslinien erfolgen, was die Investitionskosten drückt, aber es fehlt noch ein zuverlässiger Fertigungsprozess mit der nötigen hohen Ausbeute. Außerdem muss eine entsprechende Lieferkette etabliert werden. Ob sich am Ende wirklich günstiger produzieren lässt, wird sich erst dann zeigen. Die Technik ist aber ein interessanter Kandidat für die nächste Display-Generation.
Literatur
[1] Day, J.; et al.:III-Nitride full-scale high-resolution microdisplays. Appl. Phys. Lett. 99, 2011. www.researchgate.net/publication/234968632_III-Nitride_full-scale_high-resolution_microdisplays.