Europa hat seinen Anteil an weltweiten Quanten-Patenten deutlich ausgebaut und liegt inzwischen auf Platz zwei hinter den USA. Trotz der starken Position bremsen fehlende private Investitionen die Kommerzialisierung der Technologie.
Europa macht bei der Entwicklung von Quantentechnologien spürbare Fortschritte. Nach Berechnungen des Europäischen Patentamts (EPA) und der OECD ist der europäische Anteil an weltweit angemeldeten Quanten-Patentfamilien im Zeitraum von 2020 bis 2024 auf 25 Prozent gestiegen. In den fünf Jahren zuvor lag der Wert noch bei 16 Prozent.
Der Vorsprung der Vereinigten Staaten hat sich im selben Zeitraum deutlich verringert. Der US-Anteil an den Quanten-Patentfamilien sank laut Studie von 41 auf 31 Prozent. Auf Rang drei folgt Japan mit 13 Prozent, knapp vor China mit 12 Prozent.
Innerhalb Europas zählen Deutschland, Großbritannien und Frankreich zu den aktivsten Akteuren. Deutschland erreicht mit einem weltweiten Anteil von sieben Prozent Rang fünf im internationalen Vergleich.
Da es keine globale Patentbehörde gibt, melden Unternehmen und Forschungseinrichtungen wichtige Entwicklungen häufig parallel in mehreren Ländern an. Solche international zusammenhängenden Anmeldungen werden als Patentfamilien bezeichnet und gelten als Maßstab für technologisch relevante Innovationen.
Die Quantentechnologie umfasst Hochleistungs-Quantencomputer, quantensichere Kommunikation und hochpräzise Messverfahren der Quantensensorik. Als zentrales Hindernis in Europa nennt die Studie den Mangel an privaten Investitionen. Rund 60 Prozent des weltweiten Risikokapitals für Quanten-Start-ups flossen demnach in US-Unternehmen.
EPA-Präsident António Campinos erklärte: »Für die Kommerzialisierung der Grundlagenforschung sind Finanzmittel aus dem privaten Sektor erforderlich«, und forderte die europäischen Regierungen auf, der Quantentechnologie höhere Priorität einzuräumen.