Wichtig für die Auswahl von Displays

Displays und Datenblätter

15. Dezember 2016, 9:25 Uhr | Von Prof. Karlheinz Blankenbach
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Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Geläufige Display-Techniken im Überblick

Übersicht der Display-Techniken
Bild 3. Die Display-Techniken werden in die Klassen Direktsicht- und projektive Displays eingeteilt. Aus dem Alltag sind vorallem Direktsicht-Displays bekannt - als emissive Variante in Smartphone oder als reflektive Ausführung im E-Book Reader.
© K. Blankenbach | Hochschule Pforzheim

Neben den bereits kurz erwähnten LCDs und OLEDs gibt es noch eine Reihe anderer Display-Techniken. Einen Überblick zu einigen davon zeigt Bild 3. Prinzipiell werden Displays in Direktsicht- und Projektions-Displays (welche mit Mikro-Displays ausgestattet sind) eingeteilt. Der Fokus soll hier auf den Direktsicht-Displays (Vergleich siehe Tabelle 2) liegen, auf die der Betrachter blickt – beispielsweise im Smart­phone, in Infotainment-Systemen oder Fernsehern. Ausführliche Informationen dazu finden sich in [1, 3].

Modulieren Displays zur Bilddarstellung die Reflexionen des Umgebungslichtes, spricht man von reflexiven Displays. Ihre bekanntesten Vertreter sind reflektive Twisted Nematic (TN) LCDs (zum Beispiel in Taschenrechnern oder Multimetern) und E-Ink Displays (E-Book Reader). Gemeinsam ist ihnen eine geringe Leistungsaufnahme und Sonnenlicht-Ablesbarkeit. Während diese LCDs nur segmentiert sind oder Auflösungen unterhalb von QVGA (Quarter VGA, 320 × 240) erreichen, nähern sich E-Book Reader der Schwelle zur Full-HD-Auflösung (1920 × 1080). Eine brillante Farbwiedergabe und schnelle Schaltzeiten sind jedoch mit beiden Techniken nicht möglich. Dies ist die Domäne der emissiven (Licht aus elektrischer Leistung) Displays. Hierzu zählen zum Beispiel die OLED-Displays und die Plasma Panels. Aktiv-Matrix-LCDs haben keine selbstleuchtenden Pixel, sondern arbeiten mit einer Hinterleuchtung, deren Licht von den Pixeln reflektiert wird. Die Transmission wird über die Spannung an den einzelnen (Sub-)Pixeln gesteuert. Streng genommen handelt es sich also um ein transmissives Display. Von den Eigenschaften bei Umgebungslicht und Leistungsaufnahme verhalten sich diese aber wie emissive Displays.

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TechnikAusführungTypVorteileNachteileTypische Anwendungen
LCD (Liquid Crystal Display)

Direkt

Reflektiv

Niedrige Leistungsaufnahme, günstig

Geringe Auflösung, monochrom

Taschenrechner, Uhren, Wetterstationen

 Aktiv-MatrixEmissivHohe Auflösung, multimediafähigHohe Leistungsaufnahme, für Außenanwendungen wenig geeignetMobiltelefone, Laptop, Monitore, Fernseher
OLED (Organic LED)Aktiv-MatrixEmissivHohe Auflösung, multimediafähigHohe Leistungsaufnahme, für Außenanwendungen wenig geeignetMobiltelefone, (hochwertige) Fernseher
E-Paper (Elektronisches Papier)Aktiv-MatrixReflektivGeringe Leistungsaufnahme, hohe AuflösungMonochrom, keine VideosE-Book Reader

 

Tabelle 2. Eine Patentlösung für alle Anwendungen gibt es bei den Displays nicht. Jede der heute gängigen Display-Techniken hat ihre Vor- und Nachteie.


Eine brillante Farbwiedergabe und schnelle Schaltzeiten sind jedoch mit beiden Techniken nicht möglich. Dies ist die Domäne der emissiven (Licht aus elektrischer Leistung) Displays. Hierzu zählen zum Beispiel die OLED-Displays und die Plasma Panels. Aktiv-Matrix-LCDs haben keine selbstleuchtenden Pixel, sondern arbeiten mit einer Hinterleuchtung, deren Licht von den Pixeln reflektiert wird. Die Transmission wird über die Spannung an den einzelnen (Sub-)Pixeln gesteuert. Streng genommen handelt es sich also um ein transmissives Display. Von den Eigenschaften bei Umgebungslicht und Leistungsaufnahme verhalten sich diese aber wie emissive Displays.
Emissive Displays eignen sich für alle Multimedia-Anwendungen, aber ihre Leistungsaufnahme ist im Vergleich zu reflektiven Displays relativ hoch und ihre Ablesbarkeit ist bei hellem Umgebungslicht eingeschränkt. Die Bilddarstellung von OLED-Displays ist im Gegensatz zu LCDs praktisch nicht blickwinkelabhängig und ihre Schaltzeiten sind deutlich kürzer (besonders bei tiefen Temperaturen).


  1. Displays und Datenblätter
  2. Auswahl aus drei Blickwinkeln
  3. Merkmale von professionellen und Endverbraucher-Displays
  4. Geläufige Display-Techniken im Überblick
  5. Datenblätter: elektronische Parameter ok, optische meist nicht
  6. LCD-Blickwinkel: Schwarz-Weiß-Malerei

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