Industrielle Display-Trends

4K-Displays verharren noch in der Nische

9. Oktober 2015, 11:07 Uhr | Erich Schenk
Das High-End-Medical-Segment adressiert ADM electronics’ 4K-Display, dessen 32-Zoll-Diagonale eine Auflösung von 3840 x 2140 Pixeln hat.

Nicht jeder Consumer-Trend bei Displays findet schon nach kurzer Zeit Anklang im industriellen Umfeld.

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Touch hat sich zwar durchgesetzt, doch anders sieht es aus bei Innovationen wie curved, Quantum Dots und höherer Auflösung wie 4K oder gar 8K. Nur 4K wird in Nischen wie der Medizintechnik bereits akzeptiert. Auch bei den Interfaces tun sich Neuerung wie eDP und V-by-One schwer, LVDS als nativer Schnittstelle Paroli zu bieten.

Display-Experte Prof. Karlheinz Blankenbach von der Hochschule Pforzheim führt ins Feld, dass »curved zwar schon in Richtung professionelle Anwendungen schwappt: Das Problem hierbei ist aber – neben oftmals nicht industriekompatiblen Schnittstellen – die Verfügbarkeit.« Meist werden diese Displays im Kundenauftrag, etwa für Apple, produziert und dürfen nicht an andere Kunden verkauft werden. Überdies sei in der Regel nach etwa einem Jahr ein solches Panel nicht mehr verfügbar, was von den Industriekunden nicht akzeptiert werde. Bei 4K-auflösenden Displays (UHD) hingegen sei die Verfügbarkeit weniger das Problem als die Verfügbarkeit des Contents. Im Übrigen stellten bei Ableseentfernungen ab etwa 3 Metern die meisten User kaum einen Unterschied zu Full-HD fest, »insofern machen auch höhere Auflösungen wie 8K und 10K nur in wenigen Anwendungen mit geringem Betrachtungsabstand Sinn«. Folglich gebe es zwar viele Projekte, die aber bisher den Weg aus dem Labor heraus noch nicht gefunden haben – ähnlich wie bei OLEDs.

Display-Panel-Hersteller Sharp, dessen Fokus im industriellen Bereich auch auf großformatigen E-Signage-Displays liegt, hat im Consumer-Umfeld die Vermarktung von 8K-LCD-TV-Geräten ab Oktober angekündigt. Diese hohen Auflösungen seien für E-Signage durchaus willkommen, sagt Christian Hansen, Business Analysis&Communication Manager bei Sharp Devices Europe, weil der Betrachter doch bisweilen recht nahe an das Display herangehe und somit von der hohen Auflösung profitiere. Was Curved-Features anbelange, »werden diese verstärkt kommen, aber vermutlich zunächst nur eine Nische bleiben«. Überdies werde eine große Krümmung notwendig sein, um es wirklich sinnvoll erscheinen zu lassen. Curved spiele auch nur eine Rolle, wenn die Anzeige im Landscape-Format betrieben werde, sei aber nicht sinnvoll beim Portraitformat, das bei eigenständigen Geräten das »dominierende Format bleiben wird«.

 

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