Yokogawa ScopeCorder DL350

Ein modulares Messgerät für unterwegs

27. Juni 2017, 10:08 Uhr | Matthias Heise
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Mobil oder im Labor

Der DL350 bietet zwei Betriebsmodi: den Scope-Modus und den Rekorder-Modus. Der Rekorder-Modus ist für kontinuierliche Langzeitaufzeichnungen von bestimmter Dauer und für Einsätze mit spezifiziertem Abtastintervall geeignet. In diesem Modus steht ein Konfigurationsassistent bereit, der den Anwender schnell durch den gesamten Einrichtungsprozess leitet, um einen effizienten Einstieg bei Langzeitmessungen zu gewährleisten.

Im Scope-Modus wird der DL350 wie ein Oszilloskop mit allen zugehörigen Vorteilen wie kombinierte Triggermöglichkeiten und flexibler Speichereinsatz bedient. Mit dem History-Speicher werden bis zu 1000 getriggerte Ereignisse im internen Speicher automatisch abgelegt, so dass sich die Ursachen und Auswirkungen von Fehlerereignissen genau analysieren lassen.

Anwender haben die Wahl zwischen einer einfachen Triggerung oder erweiterten Triggermöglichkeiten wie Pulsbreite, Periode und Triggerkombinationen über mehrere Kanäle. So ist zum Beispiel der »Kurvenfenster-Trigger« (Wave Window Trigger) ideal für die Überwachung von Wechselspannungen und ermöglicht die einfache Erfassung von Spannungsabfällen, Überspannungen, Spitzenwerten, Phasenverschiebungen oder Dropouts (40 Hz bis 1000 Hz). Anschließend bietet die Funktion »Aktion bei Triggerung« die Möglichkeit, zum Beispiel die Messdatei automatisch zu speichern oder eine E-Mail im Fehlerfall zu senden. 

Großer Speicher für lange Aufzeichnungsdauer

Bis zu 5 GWorte pro Steckplatz können direkt auf einer SD-Karte abgelegt werden. Dadurch ist der DL350 für eine kontinuierliche Datenaufzeichnung von bis zu 50 Tagen von Langzeitbetrachtungen einsetzbar. Um kurze transiente Ereignisse, zum Beispiel Überlagerungen bei Umrichtersignalen, zu erfassen oder Flanken von Steuersignalen präzise zu messen, steht ein Speicher für 100 MWorte pro Steckplatz bereit.

Die Bedienung des DL350 erfolgt erstmals über einen resistiven 8,4-Zoll-Touchscreen, der eine rauschfreie Anzeige bietet. In Umgebungen mit hohen elektrischen Störsignalen, zum Beispiel bei Motoren und Umrichtern, bleibt die Messgenauigkeit und Bedienbarkeit gewährleistet. Darüber hinaus ist es auch möglich, das Gerät mit Handschuhen oder einem Eingabestift zu bedienen. Mit ausgeschalteter Hintergrundbeleuchtung und inaktivem Touchscreen hat der Anwender über Tasten noch Zugriff auf START/STOPP, manuelle Triggerung und Datenspeicherung.

Anschlüsse und andere Eigenschaften

In erster Linie ist der DL350 für den Einsatz im Feld konzipiert. Er bietet jedoch auch die Möglichkeiten, die Anwender von einem Laborgerät erwarten. Es steht je ein Eingang für einen externen Takt, die Steuerung für Start/Stopp sowie für die externe Triggerung zur Verfügung, so dass zum Beispiel ein Drehwinkelsensor oder eine Gradscheibe als Takt zur Analyse der Maschinendrehzahl und Leistung verwendet werden kann.

Für den Einsatz als portables Messgerät, zum Beispiel für die Wartung und Abnahme von Maschinen, wurde eine Leistungsfunktion für Ein- und Dreiphasensysteme integriert. Zusätzlich können für Grundschwingungen von 50 oder 60 Hz die Harmonischen bis zur 40ten Ordnung analysiert werden. Alternativ ist mit der FFT-Funktion eine vollständige Frequenzanalyse durchführbar.

Der DL350 basiert auf einem Kompaktchassis der Größe A4 und wiegt ohne Akku 2,6 kg. Bei einer Voll-Bestückung mit Akku und zwei 4-Kanal-Modulen wiegt der ScopeCorder weniger als 4 kg. Der Akku ist für einen kontinuierlichen Betrieb von drei Stunden geeignet. In Kombination mit der Netzspannung oder einem Gleichspannungs-Adapter steht dem DL350 eine hochzuverlässige Stromversorgung und eine unkomplizierte Aufzeichnungsmöglichkeit für Langzeittests zur Verfügung.


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