Mobile EMV-Messkammern für Entwickler

HF-Emissionen einfach selber messen

23. Januar 2014, 16:17 Uhr | Nicole Wörner
Mobile Messkammer MMK mit Schwenkarm als Handling-Unterstützung und kundenspezifischen Schnittstellen. Die Messkammer mit Schwenkarm wird üblicherweise für die Prüflingsvermessung >600 MHz verwendet.
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Für die schnelle, einfache und vor allem preisgünstige Bewertung von Hochfrequenz-Emissionen und -Störeinstrahlungen im Entwicklungsprozess eines Produktes hat Telemeter die mobilen EMV-Messkammern MMK entwickelt. Dank ihres modularen Aufbaus lassen sie sich für Frequenzen zwischen 10 MHz und 80 GHz konfigurieren und sind in allen Aspekten hinsichtlich Form und Ausstattung variabel.

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EMV-Messungen bei externen Dienstleistern durchführen zu lassen ist meist zeitaufwändig und teuer. Für Compliance-Messungen und die finale Zertifizierung eines Produktes ist dies natürlich unerlässlich. Wenn es aber lediglich darum geht, »mal eben schnell« das EMV-Verhalten eines neuen Produktes im laufenden Entwicklungsprozess zu vermessen, bieten sich mobile Messkammern als kostengünstige Alternative an. Die Vorteile: Die entsprechenden Messungen können im eigenen Haus durchgeführt werden, wodurch sich Entwicklungszeit und Gesamtkosten deutlich reduzieren lassen, der Kunde ist flexibel beim Messaufbau, und weil die Kammern vergleichsweise preisgünstig sind, amortisiert sich die Anschaffung rasch.

Mobile HF-Messkammern und -hauben

Die Kammern können auch mehrteilig ausgeführt und als lösbare Verbindung miteinander gekoppelt werden. Die Kopplung erfolgt über an beiden Stirnseiten offene Zwischenelemente und einseitig offene Endelemente. Durch Einsetzen einer Tür kann das Zwisch
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Mobile Messkammer MMK mit halbautomatischem Türhandling und kundenspezifischen Schnittstellen. Die im Bild dargestellte Schiebetür wird für Messkammern mit integrierten Ferritkacheln eingesetzt. Die Auskleidung mit Ferriten ist nötig, um unterhalb vo
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Messhaube Modell MH mit manueller Bedienung. Dieses Modell wird für die Vermessung von Prüflingen im Fertigungsprozess eingesetzt. Hierbei wird der Prüfling zur Vermessung in die Prüfaufnahme eingelegt oder automatisch eingebracht. Anschließend wird
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Aus dieser Idee heraus hat Telemeter sein Konzept der mobilen Messkammern (MMK) und Messhauben (MH) entwickelt. Aus einem Modul-Pool kann der Kunde wählen zwischen verschiedenen Basisgrößen, horizontaler oder vertikaler Ausführung, Desktop- oder fahrbaren Modellen mit einer Ablage für die Gerätetechnik, Rahmenprofilen in schwerer oder leichter Ausführung, verschiedenen Türkonzepten und Handlings-Automationslösungen für den Prüfling, frei kombinierbaren Schnittstellen, Innenausstattungen mit Drehteller, Auflagetisch, Antennenhalter und Beleuchtung, Absorbern von 10 MHz bis 80 GHz, mit oder ohne integrierte Schirmung. Passt keine der Basisgrößen, erweitert Telemeter die Kammern kundenspezifisch, wobei die Abmessungen auch größer als 2 x 2 m sein können. In diesem Fall werden die Kammern mehrteilig ausgeführt und als lösbare Verbindung miteinander gekoppelt. Die Kopplung erfolgt über an beiden Stirnseiten offene Zwischenelemente und einseitig offene Endelemente. Durch Einsetzen einer Tür kann das Zwischen- auch als Endelement genutzt werden, wodurch ein flexibles System mit vielerlei Variationen entsteht. Der Zugang zur Messkammer ist über eine manuell zu bedienende Tür geregelt, alternativ mit einem Schwenkarm-Fenster oder einer Schiebetür.

Ein Beispiel für eine Variante der mobilen Messkammer MMK ist für die Vermessung von Proben im Bereich RFID (868 bis 960 MHz), UMTS (1,9 bis 2,2 GHz) und WLAN (5,2 bis 5,8 GHz) ausgelegt. Um Produkte mit Frequenzen über- oder unterhalb dieser Messbereiche vermessen zu können, kommen entsprechend angepasste Absorber zum Einsatz. Die Messkammer ist zweiteilig aufgebaut und besteht aus dem eigentlichen Messkammer-Element und einem fahrbaren Unterteil mit einer Ablage für die Gerätetechnik. Der effektiv nutzbare Messraum in der Standardvariante beträgt 1 x 1 x 1,6 m, die Außenmaße inklusive Unterbau betragen 2 x 1,93 x 1,33 m. Der Messraum ist über einen zentralen Zugang (60 x 60 cm) zu bedienen. Im Inneren befinden sich ein Drehteller mit einem Durchmesser von 50 cm und eine Messantenne. Der Innenraum ist abgeschirmt und vollständig mit mehrschichtigen Schaumabsorbern ausgekleidet. Für die externe Kommunikation ist die Messkammer mit diversen Schnittstellen ausgestattet: 2 x HF-Anschluss N, 2 x USB-Buchse, Form A gefiltert, 2 x Anschluss-Buchse für Lichtwellenleiter FSMA, 1 x XLR-Steckverbindung für Stromversorgung 24 V DC, 1 x Erdungsanschluss für Abschirmung der Messkammer und 1 x Erdungsanschluss für Abschirmung des Aluminiumrahmens.


  1. HF-Emissionen einfach selber messen
  2. Wachsender Bedarf

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