Teledyne LeCroy im Interview

»Wir wollen die Nummer 1 in der Protokollanalyse sein«

12. Januar 2017, 18:16 Uhr | Nicole Wörner
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Standorte, Vertriebsstrategien, Marktpotential für Deutschland

Die Europazentrale für das Oszilloskop-Segment ist in Heidelberg ansässig. Wie sieht es mit den Standorten für die Protokollanalyse aus – den eigenen und denen der zugekauften Unternehmen?

Albert Hanselmann: Wir haben nicht vor, irgendwelche Facilities zu schließen. Wir halten an den bestehenden Standorten fest. Und sollten sich Möglichkeiten für zusätzliche Standorte ergeben, werden wir uns diese genau anschauen. Unsere Zentrale in Heidelberg ist aber auch für das Protokollanalysegeschäft Dreh- und Angelpunkt.

Für Oszilloskope unterhält Teledyne LeCroy in Europa ein eigenes Team von Vertriebsingenieuren. Wie sieht es diesbezüglich im Protokollanalyse-Segment aus?

Albert Hanselmann: In den USA haben wir für die Protokollanalyse ein Direct Sales Team, in Europa und Asien ist es eine gute Mischung aus Direktvertrieb und Distribution. 

Wie schätzen Sie das Marktpotential für die Protokollanalyse in Europa – und speziell in Deutschland – ein?

Albert Hanselmann: Das Marktpotential ist riesig. Stichwort Systemvalidierung, Industrie 4.0, Interoperabilität, Compliance Tests – alle diese Dinge bringen Wachstum mit sich, für den Markt an sich und damit natürlich auch für uns. Marktbezogen stellen sich Automotive, Industrial, Embedded und Storage Network als die Segmente mit dem größten Zukunftspotential dar. Um nur einige zu nennen: 12 G SAS und das voraussichtlich in 2018/2019 kommende 24 G SAS – hier wollen wir der erste Anbieter von Protokollanalysatoren sein. PCIe Gen 3 und 4 für den High-end-Solid-State-Drive-Markt bietet ebenfalls ein hohes Potential für uns. Und natürlich der ganze Bereich Bluetooth Low Energy – hier sind Europa und Deutschland ganz wichtige Märkte. Diese Technologie wird sich rasch verbreiten, denn sie eignet sich für alle Smart Devices, in denen es auf geringen Energieverbrauch bei der Datenübertragung ankommt – wie etwa Smart Watches. Bluetooth 5 steht in den Startlöchern und wird voraussichtlich in den nächsten Monaten erscheinen. Bluetooth Mesh ist ebenfalls ein »hot topic« für uns, ebenso wie das immer noch aktuelle NFC sowie WIFI 802.11ac und -ad. Aber auch der Video-Protokollanalyse-Bereich bietet noch reichlich Möglichkeiten. Mit 4K Broadcast, HDMI 2.1 next generation, Ultra-High-Definition-Video und Display Port müssen verschiedenste Protokolle analysiert werden. Darauf hat sich Quantum Data spezialisiert. Hier kommt der USB-Type-C-Connector zum Einsatz – und damit ist auch der Ringschluss zu unserem eigenen Portfolio gegeben. 

Mit dem USB-Standard hatte Teledyne LeCroy im Jahr 1994 sein Protokollanalyse-Segment gestartet…

Kevin Prusso: Ja, und seither begleiten wir den Entwicklungsprozess kontinuierlich. Mittlerweile hat sich dieser Standard hin zu USB 3.1 entwickelt, und ein Ende der Möglichkeiten, die USB bietet, ist noch nicht in Sicht. So ist zum Beispiel die Stromübertragung via USB ein ganz heißes Thema. Und überall müssen Compliance- und Interoperability-Tests durchgeführt werden. Mit all diesen Entwicklungen kommt auch der Sicherheit für den User eine wachsende Bedeutung zu. USB-Typ-C-Verbindungen – vor allem, wenn sie im Automobilbereich eingesetzt werden – sind ebenfalls ein heißes Thema, das uns in den nächsten Jahren begleiten wird. Pauschal ausgedrückt: Alles, was irgendwie mit USB zu tun hat, birgt riesiges Potential für unsere Protokollanalysatoren – und sei es »nur« die Computermaus oder die Tastatur. 
 


  1. »Wir wollen die Nummer 1 in der Protokollanalyse sein«
  2. Standorte, Vertriebsstrategien, Marktpotential für Deutschland
  3. Die nächsten Schritte auf dem Weg zur Nr. 1

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