Online-Shopping für die Gesundheit

Neuer Arbeitskreis Digital Health

27. Juni 2023, 14:00 Uhr | behv
Dr. Philip Nöllig ist Sprecher des neuen Arbeitskreises Digital Health.
© dpv

E-Commerce besitze großes Potenziale für eine qualitative und effizientere medizinische Versorgung - diese Chance sieht der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) und gründet einen eigenen Arbeitskreis Digital Health.

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Auslöser für die Verbandsgründung ist nach Verbandsangaben die im Frühjahr 2023 vorgestellte Digitalisierungsstrategie von Bundesgesundheitsminiter Prof. Dr. Karl Lauterbach. Für Unternehmen im Gesundheitssektor seien unter anderem der Wegfall der 30-Prozent-Umsatzgrenze für Telemedizin, die Ausweitung digitaler Gesundheitsangebote, aber auch digitalisierte Beschaffungsprozesse vorgesehen, nennt der Verband als Aspekte und will »den E-Commerce-Unternehmen im noch jungen Markt eine Stimme geben«.

Als Sprecher des Arbeitskreises fungiert Dr. Philip Nölling, Geschäftsführer des Medizintechnik-Unternehmens dpv-analytics aus Hamburg, Anbieter eines EKG-Systems zur Prävention von Herzinfarkten und Schlaganfällen mit Elektroden-Pflaster und KI-gesteuerter Software.

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Nölling erklärt zu der bevh-Initiative beim Thema Digital Health: »Der Arbeitskreis will die Rahmenbedingungen der Branche durch den Verband politisch mitgestalten und verbindet die Mitglieder zu einem starken Netzwerk. Gemeinsam wollen wir zeigen, was der E-Commerce bereits für das Gesundheitswesen leistet und welche rechtlichen Stellschrauben noch angegangen werden müssen.«

In einem LinkedIn-Statement macht der bevh deutlich, woran es seiner Meinung nach aktuell besonders mangelt: »Aktuelle Lieferschwierigkeiten bei Medikamenten zeigen die problematische gesundheitliche Grundversorgung hierzulande. Gerade hier könnte der E-Commerce einen wertvollen Beitrag leisten [...]. Wie schwer sich Politik und Gesundheitsversorgung beim Thema E-Health noch immer anstellen, erkennt man am E-Rezept, [...]. Die Beteiligung der Online-Apotheken ist zwar ein wichtiger Schritt, mit Blick auf die fehlende digitale Infrastruktur in stationären Apotheken und Arztpraxen plus den komplizierten (und teuren) Sicherheitsstrukturen wird die Umsetzung aber ein mühsamer Weg. Dabei brauchen wir ganz klar digitale Lösungen.«

Otto-Gruppe will fehlende Ärzte und Apotheken ausgleichen

Manuel Grahammer von der Otto Group, dort zuständig für Public Affairs im Bereich Digital Health, fügt hinzu: »Die Otto Group unterstützt die Gründung des Arbeitskreises mit Schwerpunkt Digital Health. Die Herausforderungen der Zukunft verlangen eine Anpassung des regulatorischen Rahmens, um eine nachhaltige Gesundheitsversorgung weiterhin sicherzustellen. Der Zusammenschluss innerhalb des bevh will hier hilfreiche Impulse setzen und mit relevanten Stakeholdern in Austausch treten.«

Wichtigstes Anliegen sei die Verwirklichung des grundgesetzlich verankerten Politikziels, eine Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse zu sichern. Dort, wo Apotheken und Ärzte fehlten, könnten digitale Lösungen und der Arzneimittelversandhandel den Menschen eine bessere Versorgung ermöglichen. (uh)

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