Technik aus München steuert Exoskelett

Fußball-WM 2014: Gelähmter spielte ersten Ball

25. Juni 2014, 12:19 Uhr | Caspar Grote
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FIFA kürzt spektakulären "Anstoß" eines Querschnittsgelähmten auf wenige Sekunden

TUM Projekt Walk Again CellulARSkin
Großflächig aneinandergereiht bilden die sechseckigen Elemente eine hautähnliche Struktur.
© TUM

Im Walk-Again-Projekt wird CellulARSkin auf zweierlei Arten verwendet. In das Exoskelett integriert, beispielsweise an den Fußsohlen, sendet die künstliche Haut Signale an kleine Motoren, die an den Armen des Patienten vibrieren. Durch Training mit dieser Art der indirekten sensorischen Rückmeldung kann ein Patient lernen, die Roboter-Beine und Füße in seine eigenen Körperschemata zu integrieren. CellulARSkin wird außerdem um bestimmte Körperteile des Patienten gewickelt, um dem medizinischen Team eventuelle Anzeichen von Stress oder Unbehagen zu übermitteln.

Ursprünglich war geplant, dass ein Querschnittsgelähmter während der Eröffnungsfeier der Fußball-WM aus eigener Kraft mit dem Exoskelett 25 Schritte bis zum Anstoßpunkt laufen und dann den symbolischen ersten Anstoß ausführen sollte. Doch der mächtige Fußballverband FIFA hatte diesen Plan geändert: So konnte der Fernsehzuschauer die kurze Bewegung des rechten Beins von Juliano Pinto nur wenige Sekunden an der Seitenlinie des Spielfelds sehen, bevor die Kamera dem gemächlich einige Meter auf das Spielfeld rollenden Ball folgte. So ging die eigentlich deutlich spektakulärer geplante Demonstration dieser vielversprechenden Medizintechnik im allgemeinen Trubel der Eröffnungsfeier fast völlig unter.


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