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Verarbeitung von medizinischen Bilddaten

19. Mai 2017, 12:47 Uhr | Dr. sc. hum. Dipl.-Ing. Peter Herrmann
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DicomObjects – ein Toolkit zur Bildgebung

Storage- SCP.  / Uni Göttingen
Bild 1: Storage- SCP. Das VI wartet auf eintreffende Events (hier: Image Received) und reagiert mit entsprechenden Aktionen (z. B. Speichern).
© Klinik für Anästhesiologie, Universitätsmedizin Göttingen

DicomObjects ist ein Dicom-Toolkit (API), bestehend aus unabhängigen »Objekten« zur schnellen und sicheren Entwicklung von Dicom-konformen Anwendungen für die medizinische Bildgebung. Die Objekte können als 32-bit- bzw. 64-bit-.NET- oder -Active-X-Objekte in Labview eingebunden werden. Das »DicomViewer«-Objekt lässt sich zudem in einem Container als Steuerelement auf dem Front Panel platzieren. Fast jeder Aspekt der Dicom-Bild- und -Datenmanipulation kann mit DicomObjects durchgeführt werden: unter anderem Bildanzeige und Konvertierung, Netzwerk-Übertragung von Bildern und zugeordneten Daten einschließlich Arbeitslisten, Dicom-Server und -Client-Anwendungen, Drucken auf Dicom- und Windows-Druckern, Unterstützung aller Modalitäten, Datenbankabfragen, Sicherheitsaspekte usw. Die Hauptkomponenten von DicomObjects sind:
DicomViewerControl ist ein Active-X-Steuerelement, das in Labview im Active-X-Container eingebettet werden kann. Es bietet umfangreiche Darstellungsmöglichkeiten für Dicom-Bilder sowie Datei- und Netzwerkoperationen. DicomViewer arbeitet als sogenannter Storage Class Provider (SCP) und »hört« an verschiedenen TCP/IP-Ports. Eingehende Ereignisse wie Übertragungs-, Speicher- und Suchanfragen können mit entsprechenden Aktionen beantwortet werden.
DicomServer-Objekt ist ein Automatisierungsobjekt ohne eine Benutzeroberfläche, welches ebenfalls einen SCP-Dienst zur Verfügung stellt. Eintreffende Ereignisse, wie beispielsweise die Übertragung von angeforderten Patientenbildern aus dem Bildarchiv, können mit der »Register Event Callback«-Funktion von Labview erfasst werden (Bild 1).
DicomQuery-Objekt führt Anfragen an einen Dicom-Server (z. B. Bild-Archivierungs-System) aus, um gesuchte Patientendaten zu übertragen. Typische Dicom-Anfragen sind C-FIND, C-GET und C-MOVE.
DicomPrint-Objekt macht es möglich, auf den meisten Dicom-Druckern ohne detaillierte Kenntnisse der zugrunde liegenden Nachrichten zu drucken.
DicomGlobal-Objekt wird für bestimmte globale Operationen, wie das Überschreiben von Registry-Werten oder Attributen, herangezogen.
DicomConnection-Objekt: Mit dem Objekt kann eine Verbindung entweder automatisch als Reaktion auf eine eingehende Abfrageanforderung oder explizit vom Client-Programm erstellt werden. Methoden dieses Objekts sind für den asynchronen Nachrichtenaustausch von zentraler Bedeutung.
DicomDataSet-Objekt stellt eine Reihe von Datenelementen und deren Eigenschaften zur Verfügung.
DicomImage-Objekt stellt ein SuperSet des DicomDataSet-Objekts dar. Es enthält zusätzlich eine Sammlung von Attributen und die Pixeldaten des medizinischen Bilds. Das Objekt lässt sich somit auch visualisieren. Ein DicomImage-Objekt ist über die CreateObject-Methode sofort verfügbar. Aus mehreren DicomImage-Objekten kann eine DicomImages-Kollektion erstellt werden. Unter anderem lassen sich aus diesen Bilderstapeln DicomVolume-Objekte erstellen, aus denen wiederum mit der Methode »Make3D« für die Medizin typische 3D-Objekte gerendert werden (Bild 2). Das DicomImage-Objekt stellt Methoden zum Lesen der im Dicom-Standard beschriebenen Bildformate zur Verfügung, zum Beispiel Singleframe, Multiframe, Big und Little Endian, explizite und implizite VR, alle Kompressionsverfahren, das Einlesen der Dateien über DicomDIR etc.)
Weitere Objekte sind DicomAttributes zum Auslesen von speziellen Attributen und Sequenzen, DicomLabels zum Platzieren von Overlays (Text, geometrische Körper etc.) im Bild oder zum Schneiden in das 3D-Objekt und DicomContexts (Dicom Presentation Contexts).

Multiplanare  / Uni Göttingen
Bild 2: Aus einer Images-Kollektion gerendertes 3D-Volumen-Objekt. Multiplanare Rekonstruktion (MPR) und Volumen- Rendering (VR).
© Klinik für Anästhesiologie, Universitätsmedizin Göttingen

  1. Verarbeitung von medizinischen Bilddaten
  2. DicomObjects – ein Toolkit zur Bildgebung
  3. Anwendungssoftware Maluna 4

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