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Funksysteme für Industrie 4.0

12. Oktober 2016, 11:22 Uhr | Von Markus Strehlitz
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Übergreifende Themen bündeln

Die Fachgruppe 1, geleitet vom Institut für Automation und Kommunikation (IFAK) in Magdeburg, erarbeitet derzeit aufgrund der unterschiedlichen Funktechniken der einzelnen ZDKI-Projekte eine Spezifikation der Anforderungen für die industrielle Funkkommunikation sowie eine einheitliche Bewertung des Zeitverhaltens der zu entwickelnden Funkkommunikation. Industrieanwender und Funkexperten aus den verschiedenen Projekten des Forschungsverbundes bringen ihre spezifischen Sichtweisen und Erfahrungen ein und erörtern hier die übergreifenden Themen. So soll ein gemeinsames Verständnis entstehen, das die künftige Zusammenarbeit verbessert.

Unter der Leitung der technischen Universität Kaiserslautern arbeitet die Fachgruppe 2 zusammen mit dem ZVEI an der ITU-R Resolution 958 (machine-type communication), um für den Industrie-4.0-Einsatz ein priorisiertes Frequenzspektrum zu erreichen. Im Vorfeld der jetzt laufenden Studienperiode bis zur nächsten Weltfunkkonferenz 2019 konnten die Spektrumsanforderungen in den nationalen Verhandlungskatalog der deutschen Delegation eingebracht werden.

Die von der DKE (Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE) geleiteten Fachgruppe 3 wird die aus den anderen Fachgruppen erarbeiteten, konsolidierten Ergebnisse für die Normung vorbereiten. Zur Funkkommunikation sind viele Normen innerhalb der IEC entstanden, die hinsichtlich der Anforderungen an Industrie 4.0 überarbeitet werden müssen. In einem ersten Schritt wurden von der Fachgruppe 3 relevante Normen, wie IEC 62657-1 und -2 (Industrial communication networks – Wireless communication networks, Teil 1: application link und Teil 2: physical link), sowie spektrumsspezifische Standards des ETSI – z.B. EN 303 258 (Electromagnetic compatibility and Radio spectrum Matters (ERM); Wireless Industrial Automation Radio equipment for 5,725 GHz to 5,875 GHz), EN 300 328 (Electromagnetic compatibility and Radio spectrum Matters (ERM) for 2,4 GHz ISM band) – identifiziert und thematisch strukturiert. Zur weiteren methodischen Strukturierung soll das Referenzarchitekturmodell für Indus­trie 4.0 (RAMI 4.0) verwendet werden, um die vorhandenen Normen auf Lücken bezüglich Industrie-4.0-Fähigkeit zu untersuchen.

Fachgruppe 4, geleitet von der Universität Bremen, beschäftigt sich mit dem Radio Air Interface und sucht Möglichkeiten, um die Ergebnisse aus den Projekten zu harmonisieren. Themen sind: Kanalmessung und -modellierung, Zuverlässigkeit, Codierung, HARQ (hybrid automatic repeat request), Redundanz, Lokalisierung, Zugriffverfahren, Duplex und Datenpaketformate.

Mit der Frage, welche Rolle die zukünftige 5G-Mobilfunktechnik in der industriellen Kommunikation einnehmen wird, befasst sich die Fachgruppe 5, die von der TU Dresden geleitet wird. Die in Fachgruppe 1 erarbeiteten Anforderungsprofile werden hier systemtisch mit den möglichen Internet-Zugangstechniken, einschließlich 5G, verglichen.

Der Autor:

Markus Strehlitz
beschäftigt sich als freier Journalist vorwiegend mit Technikthemen. Er ist redaktionell für verschiedene Fachzeitschriften tätig und schreibt auch für Tageszeitungen oder Wissenschaftsmagazine. Vor seiner Selbstständigkeit arbeitete er als Redakteur im Software-Ressort der Computer Zeitung. Strehlitz studierte erfolgreich an der Universität Mannheim die Fächer Geschichte, Medienwissenschaft und allgemeine Linguistik. Während dieser Zeit war er drei Jahre lang für die Online-Redaktion der Tageszeitung „Die Rheinpfalz“ tätig.

 

ms@textbuero-strehlitz.de



  1. Funksysteme für Industrie 4.0
  2. Forschungsförderung mit neun Projekten
  3. Übergreifende Themen bündeln

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