Ratschläge für Führungskräfte

Warum ist ein Führungs-Kompass wichtig?

14. Mai 2018, 11:42 Uhr | Hans-Peter Machwürth
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Sich auf das Wesentliche besinnen

Entsprechend wichtig ist es, beispielsweise in Trainings den Führungskräften das Bewusstsein zu vermitteln: »Eigentlich ist Ihre Aufgabe ganz einfach. Unter dem Strich müssen Sie nur dafür sorgen, dass Ihr Bereich seinen Beitrag zum Erreichen der Unternehmensziele leistet.« Alle anderen Führungsaufgaben ordnen sich dieser Führungsaufgabe unter beziehungsweise haben bezogen auf sie nur eine »dienende« Funktion.

Haben Führungskräfte dieses Bewusstsein verinnerlicht, haben sie sozusagen einen Kompass zur Hand, der es ihnen ermöglicht, sich regelmäßig zu fragen: »Was ist nötig, damit ich meine Kernaufgabe erfülle (und was nicht)?« Das hilft ihnen, im Führungsalltag das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden und in ihm die richtigen Prioritäten zu setzen. Ansonsten ist die Gefahr groß, dass sie sich verzetteln und rasch an ihre Belastungsgrenzen stoßen.  

Einen Kompass für den Führungsalltag haben

Ein entsprechender Kompass ist auch nötig, weil eine zentrale Aufgabe von Führungskräften lautet: Sie sollen ihren Mitarbeitern Orientierung und Halt geben. Das ist insbesondere in einem Unternehmensumfeld nötig, in dem sich die Rahmenbedingungen rasch ändern; außerdem in einem Umfeld, in dem eine zentrale Anforderung an die Mitarbeiter lautet: Sie sollen ihre Aufgaben weitgehend eigenständig erfüllen.

Das können Mitarbeiter nur, wenn sie wissen:

  • Welche (übergeordneten) Ziele gilt es bei meiner/unserer Arbeit zu erreichen?
  • Was ist dem Unternehmen beim Erfüllen der hieraus resultierenden Aufgaben warum wichtig?
  • Was bedeutet dies für die Art, wie ich meine Aufgaben wahrnehme?

Denn nur dann können sie ihre Arbeit eigenständig so planen und strukturieren, dass die Anforderungen des Unternehmens erfüllt werden.

Diese Orientierung können Führungskräfte ihren Mitarbeitern nur geben, wenn sie selbst wissen, was zum Erreichen der übergeordneten Ziele nötig ist. Also sollten sie sich sozusagen regelmäßig fragen:

  • Was ist mein/unser Ziel?
  • Wie will ich beziehungsweise wollen wir dieses erreichen?
  • Inwiefern haben sich die Rahmenbedingungen verändert?
  • Gilt es aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen die Prioritäten neu zu setzen?
  • Was bedeutet dies für mein Verhalten als Führungskraft und für das Verhalten meiner Mitarbeiter?

Nur dann kann eine Führungskraft im Bedarfsfall ihr Verhalten neu justieren und ihren Mitarbeiter die gewünschte Orientierung geben. Geschieht das nicht, verfallen sowohl die Führungskräfte als auch ihre Mitarbeiter rasch in eine operative Hektik, die zwar schnell zu einem Gefühl der Überforderung, jedoch nicht zu einer zielorientierten Arbeitsweise führt.

Anders ist es, wenn eine Führungskraft ihren Mitarbeitern die nötige Orientierung bietet. Dann kann sie ihnen aufgrund der mit der Zeit eintretenden Lerneffekte stets komplexere Aufgaben zur (weitgehend) eigenständigen Bearbeitung übertragen. Das führt auch zu einer Entlastung der Führungskraft – unter anderem, weil sie seltener unterstützend und korrigierend eingreifen muss.


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