Wird Ghosting zum unrühmlichen Trend?

23. Mai 2023, 4 Bilder
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Thomas Dudenhöffer, Vice President Human Resources Europe bei TTI, sieht die gesuchten Fachkräfte als dauerumworben, das stumpft ab: »Wir sehen ein Phänomen, das Personalberater durch andauernde und teilweise penetrante Online-Ansprache auch selbst vorangetrieben haben. Das ständige Umgarnen bringt doch den einen oder anderen in eine falsche Selbsteinschätzung und führt zu überzogenen Forderungen. »Testesser« ohne nachhaltig ernstes Interesse gab es schon immer, aber der plötzliche Abbruch der Kommunikation und der damit einhergehende Stilbruch sind sicherlich neu. Wir erleben bei TTI auch zunehmend “Ghosting“, was wohl auch zu einem hohen Maß ein Ergebnis einer verstärkten Unverbindlichkeit in Zeiten der digitalen Kommunikation gesehen werden kann. Es tritt stärker bei deutschen Kandidaten auf, aber ist definitiv keine Erscheinung allein bei der jüngeren Generationen. Bei TTI stellen wir fast niemanden ein, ohne sich nicht gegenseitig in Präsenz kennengelernt zu haben. In Zeiten von Videotelefonie, Online-Interviews und KI wird der persönliche Kontakt, das soziale Agieren zwischen Menschen eine höhere Bedeutung bekommen und dadurch für ein besseres Kennenlernen und letztlich für mehr Verbindlichkeit in der Kommunikation sorgen.«