Role Models aus der Distribution

27. September 2022, 13 Bilder
© Avnet

Anja Plötz macht seit 12 Jahren Karriere bei Avnet Abacus und stieg intern vom Innendienst über die Innendienst-Leitung bis zur Regional Sales Managerin auf. Was ihr dabei geholfen habe: ihr starkes Team sowie das Vertrauen und die Förderung ihres Vorgesetzten, einen bisher nicht üblichen Karriere-Weg bei Avnet zu gehen und schnell Projekte mit Fachverantwortung und Personalführung zu übernehmen.

Als Vertriebsleitung für das Abacus-Office in München-Dornach ist Anja Plötz verantwortlich für vier Account Manager, einen Internal Sales Manager und 10 Internal Sales Specialists. »Wir betreuen gemeinsam im Team Kunden in Südbayern, die EMS-Hubs für Zollner und Katek sowie globale & regionale Reseller. Mein Aufgabengebiet erstreckt sich vom Ausbau und Entwicklung des Kundengebiets über Personalführung bis hin zu Personalförderung, wo ich meine persönliche Stärke sehe.« Als Vertriebsleiterin sieht sie sich in einer Doppelrolle verantwortlich, weil sie sowohl der Coach ihres Teams sei aber zugleich auch in ihm integriert.

Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag aus? 

Als Mutter eines zweieinhalbjährigen Kleinkinds beginnt ihr Tag mit sog. »Mama-Pflichten« und dem Weg zur KiTa. »Dicht gefolgt von ersten Meetings, einem meist gut gefüllten Terminkalender, 'zig Emails und dem stets Unberechenbaren im Vertriebsalltag.« 

Sie versuche, so oft wie möglich zum Telefon zu greifen wie auch vor Ort präsent zu sein, denn der persönliche Austausch mit dem Team, den Abteilungen bei Avnet wie auch mit den Kunden und Herstellern sei wichtig. »Auch wenn wir Bauteile verkaufen – es ist und bleibt ein People-to-People-Business, in dem der persönliche Kontakt notwendig ist, um langjährige Beziehungen zu unseren Kunden wie auch Lieferanten aufzubauen. Und uns damit vom Markt abzuheben«, erklärt Plötz. 

Aktuell prägten eine ganze Reihe von rauen Marktgegebenheiten wie Bauteileknappheit, Preissteigerungen, Herausforderungen in der Lieferkette, geopolitische Embargos, Energiekrise, Inflation und die globale Konjukturabschwächung ihren Arbeitsalltag. Gemeinsam mit Kunden und Herstellern erarbeite man Lösungen, um sich zu positionieren.

Welcher Soft Skill ist unabdingbar in ihrem Job?

Als »sogar wichtiger denn je« bezeichnet Plötz weiche Kompetenzen wie Mitarbeiter-Motivation und Empathie. Aber auch Situatives Denken, schnelle Entscheidungen und Führung machten gute Vertriebsleiter aus. Befähigen statt anordnen. »Ein Regional Sales Manager hat viele Rollen zugleich, da sind Kreativität und Flexibilität gefragt, um sich Marktgegebenheiten schnell anzupassen«.

Ein typischer Insider-Begriff, den man praktisch nur in unserer Branche kennt?

Plötz schmunzelt. »Allokation. Ein Umstand, der uns seit zwei Jahren verfolgt und den außerhalb niemand so gut versteht wie aktuell jeder in der Elektronikbranche«.
Gibt es ein Lieblingsprodukt, einen Lieblingskunden? »Lieblingskunde ist die Katek Group: starke Entwicklung, sehr angenehme und professionelle Partnerschaft. Mein Lieblings-Produkt ist die kundenspezifische Kabelkonfektion von Molex für AGCO Fendt. Avnet Abacus hat ein Alleinstellungs-Merkmal als Kabellieferant.«

Anja Plötz kann Familie und Job gut vereinbaren, selbst in der Doppelrolle als Mutter in einer Führungsposition. Die Elektronik-Distribution sei eine gut bezahlte Branche auch für Frauen, »wenn der Arbeitgeber eine gleichberechtigte Bezahlung durchsetzt«.

Recruiting-Frage. Angenommen, sie stünde am Flughafen-Gate, auf dem Weg in den Urlaub. Hinter ihr ein Gespräch, eine Frau diskutiert mit einem Kollegen so kenntnisreich wie sympathisch über ein kniffliges Kunden-Projekt. Welchen Trumpf würde sie bei der potenziellen Kollegin ausspielen, um sie für Avnet zu gewinnen?

»Niemals Zeit verlieren und jede Chance nutzen, dabei dezent bleiben! Ich spreche unverzüglich die Person an und entschuldige mich, dass ich das Gespräch mithörte. Sage ihr, dass ich ihre Einstellung klasse finde und sollte sie Interesse an einer neuen beruflichen Herausforderung haben, könne sie sich bei mir melden. Gebe ihr meine Visitenkarte, die ich immer dabei habe.«