Bei uns und einigen anderen „befreundeten“ internationalen Firmen geht es leider ganz anders zu als sie in Ihrem Artikel beschrieben haben. Obwohl bei uns das Geschäft brummt und wir zum Teil 300 Prozent über Budget erwirtschaften und wir nicht wissen wo uns der Kopf steht, haben wir Probleme Leute einzustellen.
Denn unsere amerikanische Mutter möchte nicht, dass wir in Deutschland Leute einstellen. Der Grund ist: Wir mussten uns vor ca. sechs Jahren von einigen Mitarbeitern trennen und einen Standort schließen. Die USA haben diesen Prozess und das Deutsche Arbeitsrecht nicht wirklich verstanden, diverse Dinge schlichtweg falsch gemacht und sich dann mit immensen Summen „freigekauft".
Seit diesem Zeitpunkt ist in Deutschland Einstellungs-Stopp "weil man in Deutschland Arbeitnehmer ja wieder so schlecht los wird und das viel zu teuer wird". Es ist für die Amerikaner völlig unverständlich, dass man eine Sozialauswahl treffen muss und nicht einen schlechten Mitarbeiter "einfach" kündigen kann sondern in der Regel die jüngeren Leistungsträger rauswerfen muss.
Als Folge werden Arbeitnehmer jetzt nur noch in den USA eingestellt. Hier spielen sicherlich undurchsichtige deutsche Gesetze, amerikanische Ignoranz und die amerikanische "re-import-our-Jobs" Bewegung eine wichtige Rolle. Es ist allerdings trotzdem sehr traurig. Im internationalen Umfeld sind die strengen Deutschen "Arbeitsschutz-Gesetze" in Verbindung mit dem hohen Lohnniveau in Deutschland eher "Arbeits-Verhinderungsgesetze", die zum Job-Export führen. Für alle die einmal "drin" sind ist das gut, für alle die keinen Job haben ist das ein Problem.