Wachstum im Mobilgeräte-Markt lässt nach

Chinesische Smartphone-Hersteller überflügeln Apple und Samsung

28. April 2015, 9:00 Uhr | Frank Riemenschneider
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Verschiebungen im Prozessor-Markt für Mobilgeräte – das Intel-Desaster

MediaTek wird der droße Gewinner bei Mobilgeräte-Prozessoren.
MediaTek wird der droße Gewinner bei Mobilgeräte-Prozessoren.
© Linley Group

Nachdem LTE laut Gwennap bedingt durch 11 Basisband-Hersteller keine Differenzierung mehr bietet, werden sich die Marktanteile der Prozessor-Hersteller für Smartphones gemäß Bild 3 verschieben. Vier Chip-Hersteller plus interne ASICs wie Apples A-SoCs stehen für 95 % Marktanteil, wobei der langjährige Marktführer Qualcomm von 40 % auf 35 % sinkt, u.a. bedingt durch den Design-Verlust in Samsungs Galaxy S6.

Der taiwanische Hersteller Mediatek wird innerhalb von 3 Jahren (2012-2015) seinen Marktanteil auf über 25 % verdoppeln und eine „solide Nr.2-Position“ einnehmen können, erklärte Gwennap weiter.

Hinter Apple tobt ein heftiger Kampf um Marktanteile bei Tablet-Prozessoren. Intel droht ein Verlust nach Auslaufen der Subventionen.
Hinter Apple tobt ein heftiger Kampf um Marktanteile bei Tablet-Prozessoren. Intel droht ein Verlust nach Auslaufen der Subventionen.
© Linley Group

Der Tablet-Prozessor-Markt ist deutlich umkämpfter (Bild 4), mit einem vergleichsweise häufigen Wechsel der Nr.1-Position jenseits von Apples internen ASICs. Für 2015 erwartet Gwennap auch hier ein weiteres Wachstum von MediaTek, das durch die Integration eines Modems zusätzlichen Mehrwert für Einsteigergeräte bietet.

Schwere Zeiten prophezeite Gwennap in seiner Rede Chip-Riese Intel. Nachdem dieser sich Marktanteile im Tablet-Markt durch subventionierte Chips erkauft hatte, erwartet er, dass auf Grund der hohen Verluste dieses Programm 2015 sein Ende finden und Intel Marktanteile verlieren wird. Merrifield habe, erklärte Gwennap, wenig Anklang im Markt gefunden, das SoC Sofia mit integriertem 3G-Modem werde bei TSMC gefertigt und müsse über einen sehr niedrigen Preis verkauft werden.

Standalone-Prozessoren ohne integriertes Modem seien bei Smartphones fast vollständig verschwunden, im Jahr 2018 werden allerdings noch 30 % aller Tablets damit ausgestattet.

ARMs Big.LITTLE-Ansatz gescheitert

Die Strategie von CPU-Lieferant ARM, über sein Big.LITTLE genanntes Verfahren mehrere Cores mit hoher Rechenleistung und geringer Leistungsaufnahme zu kombinieren (z.B. Cortex-A15 mit Cortex-A53) erklärte Gwennap für gescheitert. Die Markting-Leute verlangen Octa-Core-Prozessoren und greifen dann auf acht Low-Power-Cores zurück, da acht High-End-CPUs die thermischen Limits der Geräte sprengen würden.

Gwennap wies auch darauf hin, dass kaum eine App vier, geschweige denn acht Cores ausnutzt, allerdings sehen die Benchmark-Werte toll aus. Am unteren Ende sind Single-Core-Prozessoren fast verschwunden, die durchschnittliche CPU-Zahl auf Mobil-SoCs wird 2015 schon vier betragen.


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