Erholung im Außenhandel verzögert sich

Deutsche Elektroexporte rückläufig

22. Juli 2024, 7:00 Uhr | Heinz Arnold
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Die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie lagen im Mai 2024 niedriger als noch ein Jahr zuvor. Insgesamt reduzierten sie sich um 7,6 Prozent auf 18,7 Mrd. Euro.

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»Nach dem vorherigen zwischenzeitlichen Anstieg im April bedeutet der jüngste neuerliche Lieferrückgang, dass sich die Erholung im Elektro-Außenhandel weiterhin hinauszögert«, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.

Kumuliert von Januar bis Mai summierten sich die aggregierten Branchenausfuhren auf 102,9 Mrd. Euro, was einem Rückgang im Vergleich zum Vorjahreswert um 2,9 Prozent entspricht.

Die Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland gingen mit minus 10,5 Prozent auf 19,3 Mrd. Euro im Mai stärker zurück als die Ausfuhren. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres beliefen sich die zusammengenommenen Importe auf 104,1 Mrd. Euro, womit sie 8,0 Prozent unter Vorjahr rangierten. »Trotz des vergleichsweise höheren Rückgangs der Einfuhren gegenüber den Ausfuhren blieb die deutsche Elektro-Außenhandelsbilanz damit im bisherigen Jahresverlauf leicht negativ, so Gontermann.

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Ausfuhren in Industrieländer -12 Prozent

Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie lieferte im Mai 2024 Waren im Wert von 12,0 Mrd. Euro in die Industrieländer. Das waren 8,7 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Ein Zuwachs konnte im Mai lediglich bei den Exporten nach Dänemark erzielt werden, die um 9,6 Prozent auf 256 Mio. Euro zulegten.

Im Geschäft mit allen anderen größeren Industrieländern wurden dagegen Rückgänge vermeldet. So sanken die Lieferungen in die USA (-3,0 Prozent auf 2,0 Mrd. Euro), nach Tschechien (-3,2 Prozent auf 795 Mio. Euro), Südkorea (-4,7Prozent auf 284 Mio. Euro), Frankreich (-8,0 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro), Spanien (-8,2 Prozent auf 641 Mio. Euro), UK (-8,4 Prozent auf 717 Mio. Euro), Japan (-8,5 Prozent auf 217 Mio. Euro) und Belgien (-9,8 Prozent auf 409 Mio. Euro). Zweistellig nach unten ging es bei den Ausfuhren nach Schweden (-10,2 Prozent auf 395 Mio. Euro), in die Niederlande (-10, 9 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro), die Schweiz (-12,0 Prozent auf 592 Mio. Euro), nach Österreich (-16,9 Prozent auf 747 Mio. Euro) und Italien (-19,0 Prozent auf 814 Mio. Euro). Besonders ausgeprägt war der Rückgang der Exporte nach Taiwan (-28,0 Prozent auf 219 Mio. Euro).

Im Gesamtzeitraum von Januar bis Mai 2024 summierten sich die Elektroausfuhren in die Gruppe der Industrieländer auf 66,3 Mrd. Euro – ein Minus von 4,6 Prozent zum Vorjahr.

Ausfuhren nach China fallen um 5,3 Prozent

»Aber auch die Lieferungen nach China, das größte Abnehmerland der deutschen Elektrobranche, fielen im Mai um 5,3 Prozent auf 2,1 Mrd. Euro zurück, nachdem die vorherigen Monate des laufenden Jahres hier mehrheitlich wieder Zuwächse gebracht hatten«, sagte Gontermann.

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Schwellenländer ebenfalls rückläufig

Die Schwellenländer wurden von der deutschen Elektro- und Digitalindustrie im Mai 2024 mit Waren im Wert von 6,7 Mrd. Euro beliefert. Gegenüber dem Vorjahr war dies ein Rückgang um 5,5 Prozent.

Zuwächse verzeichneten die Branchenlieferungen nach Südafrika und Indien, die um jeweils 1,8 Prozent auf 132 bzw. 252 Mio. Euro stiegen. Demgegenüber waren die Ausfuhren nach Malaysia (-1,7 Prozent auf 194 Mio. Euro), in die Türkei (-3,0 Prozent auf 339 Mio. Euro) sowie nach Rumänien (-5,4 Prozent auf 413 Mio. Euro) leicht rückläufig. Die Exporte nach Polen (-7,7 Prozent auf 843 Mio. Euro), Mexiko (-9,0 Prozent auf 277 Mio. Euro), Brasilien (-10,0 Prozent auf 141 Mio. Euro) und Ungarn (-13,4 Prozent auf 586 Mio. Euro) gaben stärker nach. Mit einem Rückgang von 21,7 Prozent auf 91 Mio. Euro war der Einbruch der Ausfuhren nach Thailand besonders ausgeprägt.

Die von Januar bis Mai kumulierten Elektroexporte in die Gruppe der Schwellenländer beliefen sich auf 36,6 Mrd. Euro und lagen damit um 0,4 Prozent höher als im gleichen Vorjahreszeitraum.


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