ISSCC 2016

Auch die Ökonomie spricht für ein Fortbestehen von Moore's Law

5. Februar 2016, 12:56 Uhr | Iris Stroh
William M. Holt, Executive Vice-President and General Manager, Technology and Manufacturing Group bei Intel: »Intel ist ziemlich stark wirtschaftlich getrieben. Wenn eine Miniaturisierung keine ökonomischen Vorteile bringen würde, würden wir sie nicht machen.«
© Gerhard Stelzer

Moore's Law wird seit langem sein Ende vorhergesagt. Waren es früher technische Hürden, sind es heute ökonomische Gründe. William M. Holt, Executive Vice-President and General Manager, Technology and Manufacturing Group bei Intel, hält auch letztere Annahme für falsch.

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»Bereits von Anfang an wurde über die Zukunft von Moore’s Law diskutiert, wobei sich die Argumentation geändert hat. Ging es früher um technische Probleme, die als nicht lösbar galten, sind heute die steigenden Kosten der Hauptgrund, warum Moore’s Law am Ende seiner Zeit angekommen ist«, erklärt Holt. Dabei waren Kosten aus seiner Sicht seit eh und je der treibende Faktor hinter Moore’s Law, plus natürlich den Geschwindigkeits- und Integrationsvorteilen, die die Skalierung ermöglichten. Holt: »Bei Moores Law ging es immer um wirtschaftliche Zusammenhänge. Die Skalierung erlaubt eine Kostensenkung, die wiederum Innovationen ermöglichen. Aber nicht nur der ökonomische Aspekt spielt eine Rolle. Die Leistungsaufnahme ist genauso wichtig wie die Kosten und dieser Faktor war auch schon vor 50 Jahre ein treibender Faktor. Das zeigen auch Weiterentwicklungen wie von Bipolar-Technik auf MOSFETs oder CMOS-Technik.«

Dass heute viele sagen, dass seit dem 28-nm-Knoten die Kosten nicht mehr sinken, kann er so nicht bestätigen. Intel würde seit Jahren mithilfe von Modellen berechnen, welche Kostenvorteile die nächste Prozessgeneration bringt. Natürlich steigen die Kosten pro Fläche bei jedem Generationssprung, denn die Prozessierung wird komplexer, die Tools teurer und es sind mehr Prozessschritte notwendig. Diese Entwicklung hat sich in letzter Zeit sogar noch beschleunigt. »Diese Kostensteigerung lässt sich nur abfangen, wenn die Dichte ebenfalls steigt. Und hier wurden in letzter Zeit sogar noch deutlich stärkere Steigerungsraten erreicht als früher«, so Holt weiter, was er auf neue Ansätze wie 3D-Transistoren, Multi-Patterning und Verbesserungen bei den Design-Rules zurückführt. Holt: »Und nachdem wir die Dichten noch schneller erhöhen konnten, konnten wir auch weiterhin dem alten Trend, die Kosten pro Transistor zu senken, folgen.«

Einige interessante Folien aus Holts Keynote von der ISSCC 2016 haben wir in der einer Bildergalerie zusammengefasst:

Intel ISSCC 2016

Ein sehr visuelles Beispiel für die Skalierung.
© Intel
Bei Moore's Law ging es von Anfang an um Kostensenkungen.
© Intel
Neben Kosten spielt aber auch die Leistungsaufnahme eine wichtige Rolle.
© Intel

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  1. Auch die Ökonomie spricht für ein Fortbestehen von Moore's Law
  2. Eine weitere Skalierung bringt technische und wirtschaftliche Vorteile

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