Luftfahrt

Flugzeug-Absturz durch Software-Absturz

29. Mai 2015, 15:01 Uhr | Joachim Kroll
© Airbus/S. Ramadier

Der Absturz des Airbus A400M vor drei Wochen in Sevilla soll auf einen Softwarefehler zurückgehen. Allerdings gibt es dazu widersprüchliche Meldungen.

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Der Militär-Transporter A400M, der am 09.05.2015 in Sevilla abstürzte, war für das türkische Militär bestimmt und gerade zu seinem Erstflug gestartet. Unmittelbar nach dem Start erhielten die Triebwerke widersprüchliche Befehle, woraufhin sich drei der vier Turboprop-Turbinen abschalteten. Die Leistung des verbleibenden Triebwerks reichte nicht aus, um die Maschine in der Luft zu halten. Sie streifte einen Strommast, ging in einem Feld nieder und brannte fast vollständig aus. Vier Insassen starben, zwei wurden schwer verletzt aus den Trümmern gerettet.

Kurz nach dem Unfall hatte Airbus auf der Basis der Daten, die das Flugzeug an das Operations Center sendet, einen Software-Fehler diagnostiziert und sofort eine »Alert Operator Transmission« (AOT) an die Kunden versandt. Wie Airbus-Strategiechef Marwan Lahoud dem Handelsblatt mitteilte sei die Software, durch die die Triebwerke gesteuert werden, »falsch aufgespielt worden«. Es gebe aber keine strukturellen Konstruktionsfehler. Die Endmontage des Airbus A400M wird im Werk in Sevilla durchgeführt. Auch die Auswertung der Daten der Blackbox schien die Diagnose mit dem Software-Fehler zu bestätigen.

Wie der Spiegel nun aber meldet, gehen Techniker der Luftwaffe davon aus, dass ein grundsätzlicheres Problem des Flugsteuerungssystems vorliegt. Durch den von Airbus beschriebenen Programmierfehler würde die Schubleistung der Triebwerke auf der gleichen Stufe bleiben – aber sie würden sich nicht abschalten. Nun muss der offizielle Untersuchungsbericht der spanischen Behörden abgewartet werden.

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Der Airbus A400M

Airbus A400M
© C. Brinkmann
Airbus A400M
© Airbus/S. Ramadier
Airbus A400M
© Airbus/A. Doumenjou

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