Die IDnow-Plattform führt eine automatisierte Online-Identifizierung mittels KI-Verfahren durch. Der Dienst wird Firmen als Service-Plattform zur Verfügung gestellt.
Im Zeitalter von mobile Commerce und Instant Messaging sind es die Kunden gewohnt, sofort bestellen zu können oder Dienste über das Internet sofort in Anspruch nehmen zu können. Für manche Transaktionen ist aufgrund gesetzlicher Regelungen allerdings die Prüfung der Identität erforderlich. Das gilt z.B. für die Eröffnung eines Kontos, den Abschluss von bestimmten Verträgen oder Produkte und Dienstleistungen, die einer Altersbeschränkung unterliegen. Für die Kommunikation auf dem Postweg gibt es dafür das Postident-Verfahren, bei dem der Kunde sich gegenüber einem Mitarbeiter der Deutschen Post identifiziert und dieser das Identifikationsdokument beglaubigt. Dazu muss der Kunde aber eine Filiale aufsuchen und die Verzögerung durch die Postzustellung abwarten. Manche Unternehmen nehmen daher per Video-Chat Kontakt mit den Kunden auf, was allerdings zeit- und personalintensiv ist. Außerdem stellt sich je nach Endgerät und Datenverbindung die Frage, ob die Sprache verständlich ist und Bilder erkennbar sind.
IDnow ist ein Dienstleister, der Firmen den Identifikationsvorgang der Kunden abnimmt. Zusätzlich zum Videochat-Verfahren VideoIdent führt das Unternehmen jetzt mit AutoIdent auch ein vollautomatisiertes Verfahren ein. Das soll mit Ausweisdokumenten aus gegenwärtig 193 Ländern funktionieren, wodurch es möglich wäre, die Identität von rund sieben Milliarden Menschen online zu verifizieren. Die Dienste AutoIdent, VideoIdent und die elektronische Unterschrift eSign sind rechtssichere Identifizierungsverfahren, die für die jeweiligen Anforderungen unterschiedlichster Industrien und Länder konfiguriert werden können. Durch die zentrale IDnow-Plattform werden Medienbrüche beseitigt, so dass die Konversionsrate nach Kundenaussagen um rund Zweidrittel höher liegt als bei Prozessen, die z.B. einen Filialbesuch oder ein Offline-Verfahren verwenden.
Auch Giesecke+Devrient ist an dem Verfahren interessiert und hat in IDnow investiert. Das neue AutoIdent-Verfahren, das in zahlreichen Ländern ein rechtssicheres Verfahren im Finanzwesen darstellt und in Deutschland z.B. für die Automobil-, Recruiting- und Gaming-Branche geeignet ist, können Unternehmen problemlos in ihre Service-Apps integrieren. Für die Kunden soll die Online-Identifizierung über das Smartphone innerhalb von ein bis zwei Minuten möglich sein. AutoIdent erfasst per Zugriff auf die Smartphone-Kamera den maschinell lesbaren Teil des Ausweisdokuments. Die IDnow-Technologie erkennt zudem auch nicht maschinell-lesbaren Teile, wie zum Beispiel Adressfelder und bietet damit eine zusätzliche Sicherheitsstufe. Im nächsten Schritt werden weitere Sicherheitseigenschaften der Ausweisdokumente, wie zum Beispiel Hologramme, überprüft. Mit einer anschließenden, kurzen »liveness detection« über die Kamera ist der Identifizierungsprozess für den Kunden vorerst abgeschlossen. Auf Grundlage der erfassten Daten errechnet die Lösung einen Risiko-Index und schließt abhängig von dem Ergebnis den Vorgang ab.