VDE und französisches Konsortium

Label für vertrauenswürdige KI

14. Oktober 2022, 9:30 Uhr | Tobias Schlichtmeier
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Das französische »Confiance.ai«-Konsortium und die Technologieorganisation VDE haben eine Kooperation im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) vereinbart. Bis 2023 wollen beide Partner ein kombiniertes deutsch-französisches Label für vertrauenswürdige und verantwortungsvolle KI schaffen.

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Hiermit möchten die Partner die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie steigern und gleichzeitig die Umsetzung des AI Acts erleichtern. »Auch wenn heute das Thema Vertrauenswürdigkeit und Ethik der KI eher in Europa verortet zu sein scheint, so sind wir fest davon überzeugt, dass nur die Produkte, die das Label tragen, sich letztendlich am Markt – und zwar weltweit – durchsetzen werden«, ist Dr. Sebastian Hallensleben, Leiter des Bereichs Digitalisierung & KI beim VDE, überzeugt. Das große Interesse am Label seitens der Industrie spiegelten auch die beteiligten Unternehmen.

Allianz umfasst Who is Who aus Industrie und Forschung 

Die deutsch-französische Allianz umfasst alle Größen aus Industrie und Wissenschaft und damit die für Europa wichtigsten strategischen Industriesektoren. Air Liquide, Airbus, Atos, CEA, Inria, Naval Group, Renault, Safran, IRT Saint Exupery, Sopra Steria, IRT SystemX, Thales und Valeo sind mit 50 weiteren Start-ups und KMU auf französischer Seite im Confiance.ai am Start. Aus Deutschland sind unter der Leitung des VDE unter anderem Bosch, Siemens, TU Darmstadt, SAP, ITAS/KIT, iRights. Lab, Ferdinand-Steinbeis-Institut, BASF, TÜV-SÜD und das Internationale Zentrum für Ethik in den Wissenschaften der Universität Tübingen vertreten.

Leitlinien und Referenzen für die Unternehmen 

Die deutsch-französische Zusammenarbeit schafft einen Referenzrahmen, der Aspekte wie Transparenz, Rechenschaftsfähigkeit, Fairness, Robustheit und Privatsphäreschutz umfasst und messbar macht. Hiermit bekommen Unternehmen einen praktisch handhabbaren Weg, um sich mit verantwortungsvoller KI im Markt zu differenzieren. Die bisherigen deutschen Arbeiten fließen derzeit auch in die europäische KI-Normung ein und geben damit eine Richtung für die künftigen harmonisierten Normen zum AI Act vor.

Stimmen zum European AI Act

»Das Konsortium Confiance.ai arbeitet seit vielen Monaten mit dem VDE und der deutschen Industrie zusammen. Die Stärke dieser Allianz, an der wichtige industrielle und akademische Partner beteiligt sind, ist der gemeinsame Wille, eine Vision von vertrauenswürdiger und verantwortungsvoller KI zu fördern und ein Label zu schaffen, das zunächst der deutsch-französischen Zusammenarbeit gewidmet ist, aber auf europäischer Ebene eingeführt werden soll«, erklärt Julien Chiaroni, Directeur des Grands Défis im Generalsekretariat für Investitionen (SGPI).

»Der Konsens über die Grundsätze des verantwortungsvollen Einsatzes von KI ist recht einfach. Die große Herausforderung ist die Operationalisierung dieser Grundsätze. Mit dem »AI Trust Standard & Label« haben wir einen praktischen Ansatz aus deutscher Sicht vorgestellt und freuen uns darauf, diesen nicht nur weiterzuentwickeln, sondern auch in die französische und letztlich europäische Arbeit zu integrieren. Die Synergien sind enorm«, ergänzt Sebastian Hallensleben. 

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