Ausgangsbasis für weitere Vernetzung

Datenaustausch zwischen Medizingeräten in Echtzeit

18. Mai 2017, 9:47 Uhr | Manne Kreuzer
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Die Performance muss erhalten bleiben

Ebenfalls entscheidend ist, dass die Performance beibehalten wird, obwohl die Anzahl der angebundenen Devices und Informationssystemen steigt. Niedrige Latenzen sind gefordert, damit die Mediziner, die Vitaldaten der Patienten live auch über Netzwerkanbindung anschauen können. Ebenso muss das Teilen und Verbreiten von Daten in Echtzeit erfolgen.

Dabei darf allerdings nicht die Sicherheit vernachlässigt werden. So muss die Vertraulichkeit der Patientendaten gewährleistet sein, ebenso die Integrität der Daten, die zwischen Devices und weiteren Systemen ausgetauscht werden. Ebenso muss die Authentizität von Systemen und Nutzern sichergestellt sein, die auf die medizinischen Daten zugreifen.

Auch die Evolution des Systems gilt es zu berücksichtigen. So sind Plug&Play-Fähigkeiten gefordert, die es Systemen ermöglichen, sich zu entwickeln, wenn neue Geräte in die klinische Umgebung aufgenommen werden. Damit einher geht die schnelle, dynamische Erkennung von neu angeschlossenen Devices über das Netzwerk.

Eine weitere Top-Herausforderung ist die Zuverlässigkeit: So gilt es SPOFs (Single Points of Failure), die die Datenkonnektivität und die Patientenversorgung stören oder beeinträchtigen können, zu vermeiden.

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    Die Architektur des DDS-Protokolls.
    Die Architektur des DDS-Protokolls.
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    Verbände und Regulierungsbehörden sowie industrielle Initiativen wie die Continua Health Allicance (Continua) oder Integrating the Healthcare Enterprise (IHE) arbeiten an einer standardisierten, anbieterneutralen Interoperabilität. Als Zusammenschluss internationaler Hersteller, Gesundheitsdienstleister, Aufsichtsbehörden und Branchenexperten arbeitet die IHE beispielsweise an einer Reihe von international anerkannten Interoperabilitätsstandards für Devices. Sie spezifiziert zwar keine Standards als solche, entwickelt aber die dazu passenden Leitlinien und ‚Integrationsprofile‘, wie bestehende Standards anzuwenden sind. Zu den wichtigsten Standards für Gerätekonnektivität und Interoperabilität gehören unter anderem Health Level 7 (HL7), Digital Imaging und Communications in Medicine (DICOM), ISO/IEEE 11073 (Health Informatics, Point-of-Care Medical Device Communication), CEN/TC 251 und ISO/TC 215 (Gesundheitsinformatik).
    Implementieren Gerätehersteller dieser Standards, können sie hierfür eine Reihe unterschiedlicher Anwendungstransportprotokolle verwenden, um den Austausch von Gerätedaten und Nachrichten in verteilten Umgebungen zu unterstützen. Dazu gehören das Lower Layer Protocol (LLP), der Java Message Service (JMS), die Java Remote Method Invocation (RMI), das SOAP Simple Object Access Protocol (SOAP), das Hypertext Transfer Protocol (HTTP) und der Data Distribution Service (DDS). Solche Protokolle werden als Middleware bezeichnet und können zum Austausch von Nachrichten/Daten zwischen Devices in einem Netzwerk verwendet werden.


      1. Datenaustausch zwischen Medizingeräten in Echtzeit
      2. Die Performance muss erhalten bleiben
      3. Entscheidend ist die Auswahl der richtigen Middleware
      4. Data Distribution Service (DDS)

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