AMDs G-Serie

Antrieb für Spielautomaten

18. Juli 2014, 11:03 Uhr | Von Jan Schwendt
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Lebensechte Grafik fördert die Motivation

Die integrierte AMD-Radeon-Grafik bietet eine flüssige 3D-Grafik- und Videodarstellung. Die CPU wird zudem vom Grafikprozessor bei vielen Aufgaben entlastet. Hierfür bietet sie DirectX 11.1 und OpenGL 4.0 für eine schnelle 2D- und 3D-Bildgebung sowie OpenCL-1.1-Unterstützung, falls spezifische parallele Algorithmen auf die GPU ausgelagert werden sollen. Die SoCs der G-Series steuern Displays mit bis zu 4K-Auflösung an (3840 × 2160 Bildpunkte), was der derzeit höchsten Auflösung im Konsumgüterbereich entspricht. Eine möglichst hohe Auflösung ist dabei gerade im professionellen Gaming-Segment wichtig, weil die Nutzer oft sehr nah an den Monitoren sitzen und daher kleinste Details wahrnehmen können. Unterstützt wird auch eine unabhängige Grafikausgabe auf zwei Monitoren über LVDS und DisplayPort 1.2 sowie DVI/HDMI 1.4a. Entwickler von Dual-Screen-Gaming-Systemen können so eine zweite Computing-Plattform oder eine zusätzliche Grafikkarte einsparen.

Außerdem enthält die AMD-G-Serie einen Universal Video Decoder 4.2 für die schnelle Verarbeitung von Blu-ray-Videos mit HDCP (1080p), MPEG-2, HD und DivX (MPEG-4). Das entlastet die CPU bei der Wiedergabe von hochauflösenden Videos. So können die Geräte mit Videoeinblendungen punkten – beispielsweise Croupiers an digitalen Spieltischen – und dem Nutzer ein Spielgefühl wie an einem echten Spieltisch vermitteln.

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AMDs zweite "G"-eneration
Die zweite und neueste Generation von AMDs G-Serie steigert die Performance- und Low-Power-Bandbreite durch die verbesserte Jaguar+-Kernarchitektur und eine schnellere Radeon-8000-Grafik. Dabei wurde der Takt der Grafik-Engine auf 800 MHz und das DDR3-Interface auf 1866 MT/s erhöht. Eine neue Funktion ist die „Core Frequency Boost“-Beschleunigung für die bedarfsgerechte Prozessor-Übertaktung. Insbesondere Single-Thread- und grafiklastige Applikationen, die typisch für Digital Gaming sind, profitieren davon. Congatec erweitert seine Qseven- und COM-Express-Produktpalette mit dieser neuen AMD-Generation.

Trotz dieser hohen Leistungsfähigkeit haben die G-Serie-SoCs aber nur einen geringen Energiebedarf, so dass vollständig lüfterlose und damit höchst zuverlässige und robuste Systemdesigns möglich werden. Die geringe Abwärme im Vergleich zu ihrer hohen Grafik- und Rechenleistung spart zudem nicht nur Primärenergiekosten, sondern auch Sekundärkosten für die Klimatisierung der Räume. Bei mehreren Hundert Spielautomaten in einem Raum können ein paar Watt mehr pro System etliche Kilowatt bei der Klimaanlage kosten.

Das Design-in

Ist die passende Computing-Plattform gefunden, müssen OEMs sie in ihre Lösungen integrieren. Solche professionellen Spielautomaten zu entwickeln ist keine triviale Aufgabe. Die gesetzlichen Sicherheitsvorgaben machen den Markt der EGM nämlich zu einem sehr herausfordernden Markt mit höchsten Ansprüchen an die Daten- und Nutzersicherheit. Diese unterscheiden sich zudem regional noch deutlich. So gibt es schon allein in den USA mehrere unterschiedliche Jurisdiktionen mit eigenen Vorgaben an die Sicherheitsausstattung. Und auch innerhalb von Europa gelten von Land zu Land unterschiedlichste Sicherheitsbestimmungen. In Deutschland gefordert ist beispielsweise die Absicherung des nichtflüchtigen Speichers für Programme und Daten und die Speicherung der Software-Register für die letzten Spiele in einem ROM. Des Weiteren muss eine Erschütterungssensierung der Spielautomaten erfolgen und sowohl elektromagnetische als auch elektrostatische Resistenz gegeben sein, damit äußere Einflüsse nicht den Spielverlauf verändern können. Auch müssen wichtige Ereignisse geloggt werden, wie zum Beispiel Ausfall der Stromversorgung oder Einbruchversuche. Dafür sind besondere Sensoren und dedizierte I/Os notwendig, die individuell implementiert werden müssen. Zudem ist für die Verschlüsselung sämtlicher Daten – wozu auch Bank- und Kreditkartendaten bei Systemen mit bargeldlosem Betrieb zählen – erforderlich. Und um die Datenverwaltung und Datenübertragung sicher zu gestalten, wird oft auch ein TPM-Chip (Trusted Platform Module) eingesetzt, den es ebenfalls zu integrieren gilt. Ein solcher Chip arbeitet mit dem BIOS des Computers eng zusammen, um schon in diesem Stadium mögliche Manipulationsversuche erkennen und durch geeignete Maßnahmen abwehren zu können.


  1. Antrieb für Spielautomaten
  2. Unterschiedliche Geräteklassen
  3. Lebensechte Grafik fördert die Motivation
  4. Standard-Boards für die Gaming-Industrie
  5. Board-Variationen
  6. Einarmige und andere Banditen

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