Ein neuer Vorschlag der EU-Kommission sorgt für massiven Ärger in der Elektroindustrie: Eine Abgabe auf nicht gesammelte Elektroaltgeräte soll her – und trifft auf heftigen Widerstand beim Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI).
ZVEI-Chef Wolfgang Weber spricht von einer „bürokratischen Absurdität“ und wirft der EU vor, unter dem Deckmantel des Umweltschutzes schlicht neue Einnahmequellen erschließen zu wollen.
„Die geplante Abgabe auf Elektroaltgeräte wird die Qualität des Recyclings weder stärken noch einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten“, warnt Weber. Die angeblichen Umweltziele seien aus seiner Sicht reine Fassade: „Der Umweltschutz und die Komplexität des Stoffkreislaufs geraten völlig aus dem Blick.“
Kritikpunkt des ZVEI: Mit dem Vorstoß schaffe die EU-Kommission eine überlappende Doppelregulierung. Denn die Entsorgung von Altgeräten ist längst umfassend über die WEEE-Richtlinie geregelt. Deren Überarbeitung läuft bereits und soll 2026 abgeschlossen sein. Statt eine neue Abgabe einzuführen, sollten laut ZVEI etwaige Schwachstellen direkt in diesem bestehenden Rahmen beseitigt werden.
Die Industrie sieht sich einmal mehr mit wachsendem Bürokratieaufwand konfrontiert – ohne echten Mehrwert für Umwelt oder Ressourceneffizienz. Weber mahnt: Die EU-Kommission müsse den Vorschlag dringend überdenken, bevor weiterer Schaden angerichtet werde.
Fazit: Was als Schritt in Richtung nachhaltiger Kreislaufwirtschaft verkauft wird, entpuppt sich laut ZVEI als planloser Bürokratie-Hammer, der der Umwelt nicht hilft – und der Industrie massiv schadet.