ASMPT übernimmt Siemens Electronics Assembly Systems

»Zusammen werden wir die Nummer 1 in der Elektronikfertigung«

7. Februar 2011, 13:14 Uhr | Karin Zühlke
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»Die nächsten Jahre werden eine goldene Zeit für die Elektronikindustrie«

ASMPT legt viel Wert auf Forschung & Entwicklung: Rund 10 Prozent des Umsatzes fließen in F&E. Werden Sie künftig gemeinsam mit ASM Assembly entwickeln, zumindest im LED-Bereich würde das ja Sinn machen?

Lee: Mit dem Siplace F&E-Center in München haben wir jetzt insgesamt vier Entwicklungszentren. Es ist durchaus denkbar, dass wir in Teilbereichen wie der LED-Fertigung und Bestückung künftig gemeinsam forschen und entwickeln und die beiden Prozesse zusammenbringen. Auch für Chip-on-Board-Applikationen würden sich gemeinsame Aktivitäten anbieten. Viele unserer Produkte haben sich aus unmittelbaren Kundenanforderungen ergeben. Das ist bei Siplace nicht anders.

Inwieweit können die beiden Firmen technologisch voneinander profitieren?

Lee: Wir können uns, wie gesagt, schon vorstellen, dass der eine oder andere ASMPT-Prozess in die Siplace-Maschinen mit einfließen könnte. Die Siplace CA mit ihren Möglichkeiten zur Bestückung von Bare Dies und Flip Chips direkt aus dem Wafer ist da für uns erst ein erster Schritt. Denn die Halbleiterfertigung und die SMT-Fertigungsprozesse wachsen immer weiter zusammen. Hier wollen wir unsere Synergien ausschöpfen.

. . . zum Beispiel?

Lee: Sehr viel versprechend ist der LED-Markt, besonders das General Lighting. Hier sehe ich für uns gemeinsam immense Möglichkeiten beim Packaging und der LED-Bestückung. Wir haben bereits einige große Kunden in diesem Bereich und sind hier ein bekannter Player. Deshalb werden wir unseren Kollegen hier sicher wichtige Türen öffnen können.  

Wird es gemeinsame Vertriebsaktivitäten geben?

Lauber: Beide Vertriebsteams bewegen sich in zwei unterschiedlichen Marktbereichen und werden insofern weiter autark zusammen mit ihren Kunden arbeiten. Wir jedoch stellen fest, dass sich die Grenzen zwischen der SMT und Backend-Assembly immer mehr verwischen, in diesen Bereich werden unsere Sales-Teams eng zusammenarbeiten.  

Wie sehen die Ziele für ASM Assembly Systems für dieses Jahr und mittelfristig aus?

Lauber: Für mich ist ziemlich klar: Wir werden mittelfristig zusammen mit ASMPT weltweit die Nummer 1 im Bereich der Elektronikfertigung. Wir haben dafür alle Voraussetzungen sowohl hinsichtlich der Technologie als auch was unsere engagierten Teams anbelangt. Kurzfristig gibt es einige Handlungsfelder. Der Erfolg unserer neuen Plattformen hatte seine Schattenseiten - wir gehen mit einem recht hohen Lieferrückstand in das neue Jahr. Wir arbeiten hart daran, unseren Kunden wieder die Termintreue zu bieten, die sie von uns gewohnt sind. Im Bereich Software arbeiten wir daran, unseren Kunden die volle Funktionsvielfalt und Leistungskraft unserer Maschinen noch leichter bedienbar zur Verfügung zu stellen. Für unsere Kunden werden maßgeschneiderte Services immer wichtiger, auch hier haben wir mit unserem neuen Service-Konzept branchenweit Maßstäbe gesetzt und werden dieses Konzept in den kommenden Monaten weltweit ausrollen.

Wir sind - auch durch unseren Fokus auf den europäischen Markt - derzeit insbesondere für unsere Highend- und Midrange-Maschinen bekannt. Diese Position wollen wir mit allen Kräften und den dafür notwendigen technologischen Innovationen halten. Gleichzeitig geht es aber darum, auch kleinen Fertigungen in den asiatischen Wachstumsregionen entsprechend angepasste Maschinen anbieten zu können. Unser erklärtes Ziel ist es, das Produktspek-trum in dieser Richtung zu erweitern. Hier erhoffe ich mir durch die Zusammenarbeit mit ASMPT und deren Erfahrungen in Asien eine weiter optimierte Spezifikation von Maschinen und neuen Plattformen.

Herr Lee, wie schätzen Sie die Zukunft der Elektronikindustrie insgesamt ein?

Lee: Ich bin sehr optimistisch, die Vorsicht einiger Branchenvertreter teile ich nicht. Vor allem die Consumer-Elektronik wird ein sehr starker Markttreiber für die Fertigung werden. Das Konsumverhalten ist, getrieben von Geräten wie den Tablet-PCs, dabei, sich zu ändern, und wir werden es mit einer ganz neuen Gruppe an Elektronik-Nutzern zu tun bekommen, die immer mehr Nachfrage generieren werden. Diese Art Konsumenten wird zu jeder Zeit und an jedem Ort online sein wollen. Es wird sich also viel tun im Backend und in der Infrastruktur. Die nächsten Jahre werden eine goldene Zeit für die Elektronikindustrie!


  1. »Zusammen werden wir die Nummer 1 in der Elektronikfertigung«
  2. »Wir müssen die Kosten weiter straffen«
  3. »Die nächsten Jahre werden eine goldene Zeit für die Elektronikindustrie«

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