Interview mit dem Raspberry Pi Erfinder Eben Upton

Die Hintergründe zum neuen Raspberry Pi

22. Mai 2014, 9:19 Uhr | Karin Zühlke
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Der richtige Vertriebskanal war ausschlaggebend für den Erfolg

Der Erfolg des Raspberry Pi hat einen umfangreichen Markt für Erweiterungskarten, Module und Zubehör von Drittanbietern hervorgebracht. Glauben Sie, dass das mit der Einführung des Compute Module so weitergeht?

Zunächst gaben uns Entwickler, denen wir einen Vorab-Zugang ermöglichten, bereits erste Hinweise. Unser Compute Module wird andere Raspberry Pi - basierte Designs ermöglichen, die alle Arten der Konnektivität bieten und das Compute Module als Herzstück haben. Wir können uns in dieser Richtung im Lauf des nächsten Jahres  rund zehn Varianten in vielen neuen Anwendungen vorstellen. Darüber hinaus hoffen wir Dritthersteller dazu anzuregen, ganz neuen Line-ups von Schnittstellenkarten und Host Boards für das Compute Module zu kreieren, wie ich dies bereits im Bezug auf PoE-Beispiel angesprochen habe. Das Entwicklungsboard wird viele erste Entwürfe ermöglichen. Aber wir erwarteten nicht, dass es als Massenprodukt  in komplette Designs integriert wird. Das lässt Dritten viele Möglichkeiten, um hier einzusteigen. Wie bereits gesagt, haben wir schon einen kleinen Vorgeschmack auf mögliche Board Designs erhalten.

Rasberry Pi als Industriemodul

© Raspberry Pi Foundation
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Sie haben beim Verkauf von Anfang an auf den Distributions-Channel gesetzt. Welche Bedeutung haben diese Vertriebspartner für Sie und das Projekt?

Von Anfang an einen international führenden Distributoren für Komponenten einzubinden, war für das Projekt von existenzieller Bedeutung. So veränderten einige sehr frühe Gespräche mit ihnen unseren Blickwinkel vollständig. Wir mussten akzeptieren, dass wir Verantwortung für die Herstellung genauso wie für das Marketing des Raspberry Pi tragen, um das Produkt in den Markt zu bringen. Das brachte uns dazu, das Design des Raspberry Pi zu lizensieren und die Verantwortung für die Herstellung zu delegieren. Das war ein großer Schritt für uns und wir können es als großen Erfolg verbuchen. Wir waren etwas besorgt darüber, wie viele der Boards wir versenden könnten. Sicher verstehen Sie unsere Überraschung darüber, als am ersten Tag der Markteinführung bereits 100.000 Aufträge eingingen. Mit einem solchen Erfolg hatten wir nicht gerechnet …

Wir haben hier sicherlich von der logistischen Kompetenz von RS profitiert. Wenn Sie sich vorstellen, dass Sie es mit einem Unternehmen zu tun haben, dass 90 Prozent des weltweiten BIP abbildet und auch noch den Zugang zu nachgelagerten Vertriebspartnern bietet, können Sie sicher einschätzen, welch ein Segen diese Zusammenarbeit für uns gewesen ist. Für die Zukunft können wir uns vorstellen, dass sich die Beziehung zu RS Components weiter vertiefen wird.


  1. Die Hintergründe zum neuen Raspberry Pi
  2. Der richtige Vertriebskanal war ausschlaggebend für den Erfolg

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