Der Leiterplattenspezialist Schweizer Electronic hat 2023 einen Umsatz von 139,4 Mio. Euro (Vorjahr: 131,0 Mio. Euro) erzielt, 6,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Ein starkes viertes Quartal ermöglichte dieses Wachstum.
Der Umsatz aus der Eigenproduktion konnte Schweizer Electronic gegenüber dem Vorjahr leicht auf 93,8 Mio. Euro (2022: 92,4 Mio. Euro) steigern. Der Umsatz mit Produkten der strategischen Partnerunternehmen erhöhte sich um 18 Prozent auf 45,6 Mio. Euro (2022: 38,6 Mio. Euro). Der Umsatzanteil der Handelsware beläuft sich somit auf 32,7 Prozent (2022: 29,5 Prozent).
Mit Automobil-Kunden wurde ein Umsatzvolumen von 98,9 Mio. Euro erzielt, was einer Erhöhung zum Vorjahr von 12,6 Prozent entspricht. Der Umsatzanteil mit Automotive-Kunden beträgt 71,0 Prozent (2022: 67,1 Prozent). Diese Entwicklung spiegelt die zunehmende Dynamik im Automobilumfeld wider, nachdem die Branche im Vorjahr noch stark durch Versorgungsengpässe bei elektronischen Bauteilen beeinträchtigt wurde.
Der Auftragsbestand betrug Ende des Berichtsjahres 251,3 Mio. Euro. Davon steht ein Auftragsbestand in Höhe von 152,0 Mio. Euro für das Jahr 2024 zur Auslieferung an.
Die Gewinne durch die Entkonsolidierung der Schweizer Electronic (Jiangsu), China und ein operativer Turnaround der Geschäftsergebnisse führten zu einem Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) von 47,4 Mio. Euro bzw. 34,0 Prozent. Bereinigt um das Ergebnis in China und um das positive Entkonsolidierungsergebnis der Beteiligung an der Schweizer Electronic (Jiangsu), China, wurde ein EBITDA in Höhe von +8,9 Mio. Euro erzielt (2022: +5,0 Mio. Euro). Dies entspricht einer EBITDA-Quote von 6,4 Prozent.
Durch den Verkauf der Mehrheitsanteile an der Schweizer Electronic (Jiangsu), China, verbesserte sich die Eigenkapitalquote des Konzerns signifikant auf 24,3 Prozent (31.12.2022: -5,5 Prozent) und der Nettoverschuldungsgrad sank auf 64,2 Prozent.
Gegenüber dem Vorjahr reduzierte sich das Gesamtvermögen um 54,2 Mio. Euro auf 106,1 Mio. Euro. Diese Veränderung ist im Wesentlichen auf den zum 31.12.2022 noch nicht vollständigen Vollzug der Mehrheitsveräußerung der chinesischen Tochtergesellschaft und der damit begründeten Bilanzposition »Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte« in Höhe von insgesamt 78,8 Mio. Euro zurückzuführen.
»Die erfolgreiche Umsetzung des Anteilsverkaufs an der Schweizer Electronic (Jiangsu) und die operative Übergabe des Werks an unseren Partner WUS Printed Circuit (Kunshan) ist vollzogen. Der von Beginn an geplante Anlauf der Produktion unserer Embedding-Produkte in Jintan ist erfolgreich geschehen«, sagt Nicolas-Fabian Schweizer, Vorstandsvorsitzender der Schweizer Electronic AG. »Parallel erfolgte im Jahr 2023 die Anpassung unserer Strategie an die neue Unternehmensaufstellung und die sich veränderten Marktbedingungen. Die verstärkte Fokussierung auf Technologie, Diversifizierung der Kundengruppen sowie Adressierung neuer Marktregionen – hier im Besonderen Nordamerika – sind in vollem Gange und zeigten im Jahr 2023 bereits die ersten Erfolge.«
Zum Ausblick ergänzt Marc Bunz, Finanzvorstand: »Nachdem das Jahr 2023 stark durch den Mehrheitsverkauf der Schweizer Electronic (Jiangsu), China, geprägt war, wird das Jahr 2024 nur noch gering von Sondereffekten aus dieser Transaktion beeinflusst. Durch die strategische Neuausrichtung erzielten wir im Jahr 2023 einen bemerkenswerten Turnaround im Ergebnis und in den Cash- und Bilanzkennziffern. Die angepasste Strategie kann ab 2024 konsequent verfolgt und realisiert werden. Die Fab-Light Strategie führt zu einem reduzierten Einsatz von Finanzmitteln für Kapazitätsinvestitionen. Die Investitionen werden sich auf den Standort Schramberg fokussieren, wohingegen mit den Partnerschaften in Asien ein breites Wachstum ohne eigene Anlageninvestitionen erzielt werden kann.«
Auf Basis der aktuellen Erkenntnisse erwartet Schweizer Electronic einen Umsatz in Höhe von 140 bis 150 Mio. Euro für das Jahr 2024 (2023: 139,4 Mio. Euro), was das Rekordjahr 2023 nochmals übertreffen würde. Wachstumstreiber wird der Hochlauf größerer Projekte im Bereich Automotive sein. Eine besondere Rolle spielt dabei die Embedding-Technologie, die aktuell für hybride Antriebstechnologien im 48 Volt-Bereich eingesetzt wird, später aber auch im Bereich der Hochvoltanwendungen für die bessere Energieausbeute bei BEVs. Trotz vielversprechender Projekte mit Industriekunden werden sie wegen der anhaltenden Herausforderungen des Maschinenbau- und des Bausektors jedoch nicht die Steigerungsraten des Automobilbereichs erreichen können.
Die Erwartung für das EBITDA liegt zwischen +10 und +11 Mio. Euro, es sei laut Schweizer also realistische, das EBITDA gegenüber dem Vergleichsjahr 2023 auf bereinigter Basis um rund 10 Prozent steigern zu können.
Schweizer erwartet, das Jahr 2024 mit einer Eigenkapitalquote von 25 bis 28 Prozent und einem stabilen Nettoverschuldungsgrad zwischen 50 und 80 Prozent abzuschließen.