Herstellerübergreifend

Smarte Wartung für SMT-Linien

12. März 2020, 14:10 Uhr | Karin Zühlke
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Alle Maschinen der Produktion im Blick

Die Software ist für Equipment aller Hersteller nutzbar. Wo Elektronikfertiger ASM Equipment nutzen, gibt es weitere Vorteile – einfach weil Integration und Kommunikation zwischen Hardware und ASM Equipment Center bereits vorbereitet sind. So wird Equipment von ASM – also DEK-Drucker oder Siplace-Bestücksysteme – von der Servicemanagementlösung selbstständig erkannt und Konfiguration, Optionen etc. automatisiert eingelesen. Dabei werden neben den Wartungskalendern auch Anleitungen, Checklisten, Job Cards, Servicedokumentationen und weitere Informationen mit aufgenommen. Vorhandene Informationen über Drittanbietermaschinen können manuell importiert oder falls nicht verfügbar direkt in ASM Equipment Center erstellt werden.

ASM
Zukunft Predictive Maintenance: ASM Equipment Center liest Sensordaten der Maschinen aus.
© ASM

Die so geschaffene zentrale Datenablage macht zeitraubende Suchaktionen nach Wartungs- und Reparaturinformationen überflüssig. Mit Vorliegen der relevanten Daten zeigt der Kalender in ASM Equipment Center die Wartungsintervalle, benachrichtigt mit Vorlauf über anstehende Wartungsarbeiten und erlaubt Serviceplanern den Drilldown bzw. die papierlose Kommunikation von Anleitungen und Checklisten für die in dieser Wartung erforderlichen Arbeiten.

Service Controlling

Als moderne, smarte Lösung präsentiert sich ASM Equipment Center auch für Monitoring und Controlling der Wartungsarbeiten. Die elektronischen Wartungsberichte werden ohne zusätzlichen Arbeitsaufwand gespeichert. Das umfasst auch Messprotokolle von einigen Tools, die zum Nachweis der Maschinenfähigkeiten genutzt werden. Anbinden lassen sich beispielsweise ASM-Tools wie die X-Feeder Verification Station oder die Head Care Station. Deren Prüfberichte werden über das Netzwerk direkt in das ASM Equipment Center übernommen. So stehen diese Informationen zentral und strukturiert archiviert für eine lückenlose Dokumentation gegenüber Management oder Kunden zur Verfügung.

ASM Equipment Center zeigt sich modern und leistungsstark in den Themenbereichen Softwareentwicklung, Vernetzung und Integration. So kann die Software mit einem Modul zur 3D-Visualisierung gekoppelt werden: Das Modul fabLIVE erstellt einen digitalen Zwilling der gesamten Produktion, erfasst und integriert die laufenden Produktionsdaten – auch hier sowohl von ASM-Equipment wie auch dem von Drittanbietern. Ampelfarben auf dem digitalen 3D-Abbild der Fertigung zeigen auf einen Blick den Wartungsstatus der Maschinen und Linienkomponenten.

ASM
Die anstehenden Wartungsarbeiten aller Maschinen erscheinen in einer Kalenderansicht.
© ASM

Der Klick auf einzelne Maschinen stellt weitere Informationen bereit: In ASM Equipment Center sind dies beispielsweise Wartungskalender und Checklisten. Und es geht noch weiter: Bis zu 23 Sensoren sind in Siplace-Bestück­automaten eingebaut. Auch deren Messwerte sind mit wenigen Klicks auf den digitalen Zwilling der Maschine in Echtzeit abrufbar. So können Techniker Abweichungen von Sollwerten erkennen und Gegenmaßnahmen einleiten, bevor schwerwiegende Auswirkungen eintreten können. Aktuell können die Wartungsarbeiten in ASM Equipment Center zeit- oder lastabhängig (Zahl der Bestückungen o.ä.) gesteuert werden. Über Sensordaten und maschinelles Lernen soll künftig auch in der Elektronikfertigung Predictive Maintenance möglich werden.

Das Modul fabLIVE ist von den MES-Experten des ASM-Tochterunternehmens entwickelt worden. Und so liegt es nahe, dass hier nicht nur Daten erfasst und visualisiert, sondern in Gegenrichtung auch Steuerungsbefehle in die Fertigung übergeben werden können. Bei ASM Equipment Center lassen sich auf diesem Wege Bauteilförderer, deren Wartung fällig ist oder die in vorhergehenden Rüstungen durch Störungen auffällig waren, zentral sperren (Interlocking). Ob im Vorrüstbereich oder direkt an den Bestückautomaten: Die gesperrten Feeder werden von den Systemen nicht mehr in Rüstungen akzeptiert. Negative Effekte auf Durchsatz, Ertrag oder Qualität durch deren Einsatz lassen sich so prozesssicher verhindern.

Sinnvolle Erweiterung

Über weitere Systemkomponenten sollen die Einsatzmöglichkeiten von ASM Equipment Center künftig modular ausgebaut werden. Schon heute ist über ASM Remote Smart Factory eine umfassende Anbindung an die Fernwartung durch ASM-Serviceteams oder interne Technikerteams von anderen Standorten möglich. Das Ziel: im Team kompetenter Fachleute Linienstillstände durch Störungen auf ein absolutes Minimum reduzieren. Das Fazit: Mit ASM Equipment Center profitieren jetzt auch Wartungsteams von den Möglichkeiten durch Vernetzung, Integration und smarter Software. Softwaregestützt und wirklich alle Linienkomponenten erfassend lässt sich das Servicemanagement in der Elektronikfertigung deutlich optimieren.


  1. Smarte Wartung für SMT-Linien
  2. Alle Maschinen der Produktion im Blick
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